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Brandenburg: In die Hüfte gestochen

Messerangriff auf dem Alex: Polizei befragt Opfer und kann wohl auf Videoaufnahmen zurückgreifen

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Berlin - Nach einem Messerangriff auf einen jungen Mann auf dem Alexanderplatz sucht die Polizei weiter nach den Tätern. Bisher seien fünf Hinweise von Zeugen eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin. Am Montag wollte die Kriminalpolizei den verletzten 20-Jährigen im Krankenhaus befragen. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

Auch die Motive für eine weitere Gewalttat mit einem Messer müssen noch aufgeklärt werden. Am Sonntagmorgen war ein 29-jähriger Mann in Wedding angegriffen und niedergestochen worden. Er wurde im Krankenhaus operiert. Der Angreifer entkam unerkannt.

Der Angriff am Samstag auf dem Alexanderplatz ereignete sich nachmittags zur Einkaufszeit. Das Opfer hatte sich im Bahnhof mit zwei Männern und einer Frau gestritten. Der junge Mann floh dann Richtung Weltzeituhr. Unter der S-Bahn-Brücke wurde er von den drei Unbekannten eingeholt. Es kam zu einem erneuten Wortwechsel, schließlich stach einer aus der Dreiergruppe den jungen Mann nieder.

Das Opfer erlitt eine Verletzung an der Hüfte. Die Tatwaffe war vermutlich ein Messer. Am Montag ging es dem jungen Mann aber wieder besser. Möglicherweise sollte er am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen werden. Laut Polizei hatte er zwei Begleiter, zu denen es inzwischen Kontakt gibt. Ob sie die Täter kannten, war am Montag noch unklar.

Bei der Spurenauswertung kann die Kriminalpolizei möglicherweise auch auf Videoaufnahmen aus dem Bahnhof zurückgreifen. In den vergangenen Jahren waren viele Taten, die in Bahnhöfen und auf Bahnsteigen passierten, nach der Veröffentlichung von Filmaufnahmen aufgeklärt worden. Der Tatort liegt nicht weit entfernt von dem Standort einer sogenannten mobilen Polizeiwache.

Weil es in den vergangenen Jahren rund um den Alexanderplatz immer wieder zu Gewalttaten kam, steht am S-Bahnhof seit 2012 meist ein kleiner Polizeibus, der als Anlaufstelle fungiert. Anlass für die Stationierung des Polizeiwagens war der Tod von Jonny K., der am Alexanderplatz so brutal niedergeschlagen wurde, dass er kurz darauf starb.

Nicht weit davon entfernt hatte im August 2014 ein 18-Jähriger einem Bademeister ein Messer ins Herz gerammt und ihn getötet. Mitte März gab es Verletzte, als zwei Gruppen von Jugendlichen mit Steinen und Flaschen aufeinander losgingen. Auch der 22 Jahre alte Israeli, der am Ostersamstag getötet wurde, starb in einer alten Kirchenruine nur wenige Minuten vom „Alex“ entfernt. dpa

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