Brandenburg: Interesse an Stasi-Akten in Brandenburg ist ungebrochen
Frankfurt (Oder) - Über 20 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das Interesse der Brandenburger an den Akten der früheren DDR-Staatssicherheit noch immer groß. „Bei uns werden seit Jahren deutlich über 4000 Anträge auf Akteneinsicht gestellt“, sagte am Montag der Leiter der Frankfurter Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde, Rüdiger Sielaff.
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Frankfurt (Oder) - Über 20 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das Interesse der Brandenburger an den Akten der früheren DDR-Staatssicherheit noch immer groß. „Bei uns werden seit Jahren deutlich über 4000 Anträge auf Akteneinsicht gestellt“, sagte am Montag der Leiter der Frankfurter Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde, Rüdiger Sielaff. Das hängt nach seiner Ansicht auch damit zusammen, dass das Thema Stasi in den Brandenburger Medien immer wieder präsent ist.
Im vergangenen Jahr stellten Bürger 4365 Anträge auf Akteneinsicht, sagte Sielaff. 2010 waren es nach seinen Angaben 4295 Anträge, ein Jahr zuvor 4230 gewesen. Hinzu kamen 2011 noch etwa 800 Anträge auf Entschlüsselung von Decknamen. Zudem würden derzeit 30 Anträge von Forschern und Medien bearbeitet. Die einzige Brandenburger Außenstelle ist für die ehemaligen DDR-Bezirke Frankfurt (Oder) und Cottbus zuständig, die Akten aus dem Bezirk Potsdam liegen in Berlin. Etwa 60 Prozent der Antragsteller seien auch tatsächlich erfasst, etwa in Karteikarten oder in Akten. Derzeit dauert es den Angaben zufolge bis zu zweieinhalb Jahre, bis Bürger in ihre Akten schauen können. Das habe mit der personellen Besetzung zu tun, sagte Sielaff. Ziel sei, alle bis April 2010 eingegangenen Anträge noch dieses Jahr zu bearbeiten.
In der Außenstelle lagern etwa 7,7 Kilometer Akten aus den früheren Stasi-Bezirksverwaltungen Frankfurt und Cottbus, darunter 1,6 Millionen Karteikarten. Besucher können die Archive am kommenden Samstag bei einem Tag der Offenen Tür von 10 bis 17 Uhr besichtigen. Zudem stehen Vorträge und Ausstellungen speziell zum Thema Stasi und Sport auf dem Programm. Um 17 werden der Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde, Roland Jahn, und Brandenburgs Diktaturbeauftragte Ulrike Poppe zu einem Podiumsgespräch „Zwischen Anpassung und Widerstand“ erwartet. dapd
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