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Brandenburg: Jagdfeld unter Verdacht Adlon-Bauherr bestreitet Betrugsvorwürfe

Berlin - Der als Bauherr des neuen Hotels Adlon und des Quartiers 206 in der Friedrichstraße bekannte Immobilienunternehmer Anno August Jagdfeld hat sich am Montag gegen Betrugsvorwürfe gewehrt. Er reagierte auf die Durchsuchung der Büros verschiedener Projektgesellschaften in Bad Doberan nahe Rostock.

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Berlin - Der als Bauherr des neuen Hotels Adlon und des Quartiers 206 in der Friedrichstraße bekannte Immobilienunternehmer Anno August Jagdfeld hat sich am Montag gegen Betrugsvorwürfe gewehrt. Er reagierte auf die Durchsuchung der Büros verschiedener Projektgesellschaften in Bad Doberan nahe Rostock. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Rostock bestätigte auf Nachfrage, es bestehe der Verdacht des Subventionsbetrugs. Jagdfeld betonte, der Anfangsverdacht sei „gänzlich unbegründet“, das weitere Verfahren werde dies „klar erweisen“.

Nach übereinstimmenden Angaben beider Seiten geht es um Förderanträge für Gesundheits- und Tourismusprojekte in Bad Doberan. Diese wurden 2005 gestellt, später aber zurückgezogen. Die Pläne blieben unverwirklicht, es flossen auch keine Subventionen. Trotzdem will die Staatsanwalt prüfen, ob in den Anträgen falsche Angaben gemacht wurden. Jagdfeld sagt, niemand sei getäuscht worden. Seine Firmen hätten die Anträge „mit dem Wirtschaftsministerium des Landes und und dem zuständigen Landesförderinstitut besprochen“.

Die Staatsanwaltschaft relativierte Darstellungen, es seien Unterlagen beschlagnahmt worden. Genau genommen seien Akten „zur Durchsicht mitgenommen“ worden – es müsse noch geprüft werden, ob sie für Ermittlungen geeignet seien.

Im Bad Doberaner Ortsteil Heiligendamm liegt das 2003 eröffnete Grand Hotel, die Vorwürfe haben damit aber nichts zu tun. 2007 wurde es weltweit bekannt, als die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten im Ostseebad tagten. Dennoch sprang 2009 Kempinski als Betreiber ab, und vor einem Jahr musste Jagdfeld Insolvenz für das Hotel anmelden.

Auch bei anderen Vorzeigeprojekten gibt es Probleme für den 66-jährigen Jagdfeld, dessen Fundus-Gruppe eine der größten deutschen Immobilienfirmen ist. So liegt beim Landgericht Aachen seit dem Herbst eine Anklage, die ihn im Zusammenhang mit dem Hotel Adlon fünfmal „Untreue in besonders schwerem Fall“ vorwirft. Unter Zwangsverwaltung steht zudem die mit 140 Millionen Euro verschuldete Luxus-Ladenpassage Quartier 206. Cay Dobberke

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