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Brandenburg: Kabelklau mit Millionenschaden auf Bahnstrecke

Reisende auf der rund 100 Kilometer langen Bahnstrecke von Berlin nach Cottbus müssen sich weiter in Geduld üben. Kabeldiebe haben auf der Baustelle einen Millionenschaden verursacht. Länger als geplant gibt es deshalb Schienenersatzverkehr.

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Berlin/Cottbus - Kabeldiebe haben auf der Baustelle der Bahnstrecke Berlin-Cottbus einen Schaden von ungefähr einer Million Euro verursacht. Die Täter hätten auf dem 60 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen Königs Wusterhausen und der Spreewaldstadt Lübbenau insgesamt 34 Kilometer Kupferkabel gestohlen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Mittwoch in Berlin. Meist seien die teils armdicken Spezialkabel für Signalanlagen aus Schächten herausgerissen und zum Abtransport zerlegt worden.

Allein der Materialschaden belaufe sich auf etwa 400 000 Euro, hinzu kämen Kosten für die Wiederbeschaffung, den Einbau und die Reparatur der beschädigten Anlagen. Wegen der Diebstahlstähle verzögere sich die nach einjähriger Bauzeit für Anfang Mai geplante Wiederaufnahme des Zugverkehrs bis Mitte Juli, berichtete der Bahnsprecher. Die Bundespolizei konnte einige Tatverdächtige auf frischer Tat festnehmen. Das Amtsgericht Cottbus verurteilte bereits einige Kabeldiebe zu Bewährungsstrafen. Die Oberleitung auf der sanierten Bahnstrecke steht seit einigen Tagen wieder unter Hochspannung, so dass sich das Risiko für Kabeldiebe erhöht. Durch die umfassende Modernisierung der Bahnstrecke soll die Reisezeit zwischen Cottbus und Berlin künftig um 30 auf rund 60 Minuten verringert werden.

Bisher wurden zwischen Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) und Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) acht Moorstellen beseitigt oder befestigt. Zudem wurden das Gleisbett sowie Schienen und Bahnsteige erneuert, neue Signaltechnik eingebaut und barrierefreie Zugänge geschaffen. Bis Mitte Juli sollen noch Gleise und Weichen im Norden von Königs Wusterhausen saniert werden. Dann wird auch hier der Schienenersatzverkehr eingestellt. Die Bahn investiert in das Modernisierungsprojekt nach eigenen Angaben etwa 130 Millionen Euro aus den Konjunkturpaketen des Bundes.
Das Land Brandenburg steuert rund drei Millionen Euro bei. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 soll der Betrieb mit 160 Stundenkilometern aufgenommen werden, bisher gilt Tempo 120.
Der Streckenausbau sorgt dann auch für eine schnelle Anbindung der Lausitz an den neuen Hauptstadtflughafen Berlin-Schönefeld und für bessere Verbindungen von Berlin nach Polen. Bereits 2008 war der Teilabschnitt Lübbenau-Cottbus für Tempo 160 ausgebaut worden. dpa/PNN

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