Brandenburg: KaDeWe-Coup: Entlastung für die Zwillinge
Berlin - Nach dem KaDeWe-Coup im Januar müssen Berlins Polizei und Staatsanwaltschaft eine folgenschwere Niederlage einstecken: Die Ermittlungen gegen die Zwillingsbrüder Hassan und Abbas O. werden voraussichtlich eingestellt.
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Berlin - Nach dem KaDeWe-Coup im Januar müssen Berlins Polizei und Staatsanwaltschaft eine folgenschwere Niederlage einstecken: Die Ermittlungen gegen die Zwillingsbrüder Hassan und Abbas O. werden voraussichtlich eingestellt. Der Grund: Zwar wurde die DNA der beiden 27-jährigen Verdächtigen am Tatort gefunden, doch lässt sich nicht zuordnen, von welchem der beiden eineiigen Zwillingsbrüdern sie stammt. Auch ein anthropologisches Gutachten anhand der Bilder einer Überwachungskamera hat keine Belege dafür ergeben, dass sie die Täter sind.
Die Hoffnung der Ermittler auf das Gutachten war groß, denn dass sie die beiden Libanesen wegen ihrer sich gleichenden DNA nicht überführen würden, war schon länger bekannt. Deshalb wurde bereits der Haftbefehl gegen die Zwillinge aufgehoben. Beim neuen Gutachten wurden nun Maße wie Körpergröße, Nasenform, Arm- und Beinlänge von den Tätern, die auf den Videoaufzeichnungen zu sehen sind, mit denen der Zwillinge verglichen. „Die Personen auf dem Überwachungsvideo sind nicht identisch mit den Brüdern“, sagte Axel Weimann, Anwalt von Hassan O.
Dass die Ermittlungen gegen die Brüder wohl eingestellt werden, bedeute nicht, dass die Akte komplett geschlossen werde, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Simone Herbeth: „Die Ermittlungen laufen weiter. Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben, können wir auch das Verfahren gegen die Zwillinge wieder aufnehmen.“
Wie berichtet, waren mehrere Täter in der Nacht zum 25. Januar ins KaDeWe eingedrungen, ohne dass die Alarmanlage auslöste. Sie stahlen Schmuck im Wert von fünf Millionen Euro. Von der Beute fehlt weiterhin jede Spur. Am Tatort wurde ein Handschuh gefunden, in dem sich ein Schweißtropfen befand. Diese DNA-Spur führte die Ermittler zu den Zwillingen. „Dass die DNA an dem Handschuh ist, heißt noch nicht, dass einer der Brüder auch am Tatort war“, so Anwalt Weimann: Genauso gut könnte jemand Drittes sie absichtlich dort hinterlassen haben. Die Zwillinge aus Rothenburg (Wümme) versuchen, in ihrer Heimatstadt einem „geregelten Leben“ nachzugehen, berichtet ihr älterer Bruder. Derzeit seien sie noch arbeitslos. T. Buntrock
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