Brandenburg: Kämpften FDJ-Aktivisten für Thälmann? Anschlag gegen Abriss: Plan linker Sektierer?

Potsdam - Hinter dem versuchten Brandanschlag nahe der ehemaligen Gedenkstätte für den einstigen KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann (1886-1944) in Ziegenhals bei Königs Wusterhausen stecken möglicherweise Aktivisten der Freien Deutschen Jugend (FDJ) – einer selbst ernannten Nachfolgeorganisation der SED-Nachwuchsorganisation der DDR. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ gehören zwei der drei in der Nacht zu Mittwoch Festgenommene der Organisation an. Die beiden FDJ-Aktivisten stammen demnach aus Berlin.

Wie bereits in der Vorwoche berichtet, besteht der Verdacht, dass die Männer Baufahrzeuge beschädigen wollten, um den zu Wochenbeginn begonnenen Abriss der ehemaligen Thälmann-Gedenkstätte zu stören. Eine Polizeistreife hatte in der Nähe des Grundstücks einen Pkw mit gefälschten Berliner Kennzeichen kontrolliert. Darin saßen drei Männer im Alter von 25 bis 32 Jahren aus Berlin und dem Raum Hannover, von denen zwei der Polizei wegen linksmotivierter Straftaten bekannt sind. In der Nähe fanden die Beamten einen vorbereiteten Brandsatz.

Laut „Spiegel“ handelt es sich bei einem der Festgenommene um einen FDJ-Aktivisten, der eine Protestkundgebung gegen den Abriss für den vergangenen Mittwoch angemeldet hatte. Der zweite verdächtige FDJler sei „Publizist mit Spezialkenntnissen zu Lenin“. Beide propagierten den Klassenkampf und seien eng verbunden mit linksextremistischen Splittergruppen. Kontakte gebe es auch zu Aktivisten der kommunistischen Plattform der Linkspartei. ddp