Brandenburg: Kaum Bedauern Anmelder der Demo, bei der Sprengsatz Polizisten schwer verletzte, beklagt „wahlloses Prügeln“
Berlin – Der Anmelder der Demonstration, bei der vor einer Woche in Berlin zwei Polizisten durch einen Sprengsatz schwer verletzt worden sind, hat weitere „Massenaktionen gegen die Sparpolitik der Bundesregierung“ angekündigt. Den Sprengsatz, der aus dem Block teilweise vermummter Linksextremisten auf die Beamten geschleudert worden war, verharmlost der Berliner Michael Prütz als „Böller“ und „handelsüblichen Feuerwerkskörper“.
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Berlin – Der Anmelder der Demonstration, bei der vor einer Woche in Berlin zwei Polizisten durch einen Sprengsatz schwer verletzt worden sind, hat weitere „Massenaktionen gegen die Sparpolitik der Bundesregierung“ angekündigt. Den Sprengsatz, der aus dem Block teilweise vermummter Linksextremisten auf die Beamten geschleudert worden war, verharmlost der Berliner Michael Prütz als „Böller“ und „handelsüblichen Feuerwerkskörper“.
Wie berichtet, hatte Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) am Donnerstag mitgeteilt, dass der Anschlag mit Sprengstoff erfolgte, der nur an Berufsfeuerwerker abgegeben werden darf. Es sei keine „Splitterbombe“ gewesen, Glas oder Metallteile seien nicht enthalten gewesen. Die schweren Verletzungen seien durch Papp- oder Plastikteile hervorgerufen worden, die durch die Wucht der Detonation durch die Schutzkleidung der Beamten drangen – mehrere Zentimeter tief in die Beine. Der Begriff „Splitterbombe“ war nach dem Anschlag von Nachrichtenagenturen und Zeitungen verwendet worden, die Polizei hatte immer von einem „Sprengsatz“ gesprochen.
Die beiden schwer verletzten Beamten waren sofort operiert worden, sie konnten die Klinik mittlerweile verlassen. Für sie hat Prütz in seiner Erklärung nur einen Halbsatz übrig: „ ... und bedauern die verursachten Verletzungen“.
Ausführlich beklagt Prütz dagegen eine angebliche „Kriminalisierung“ seiner Veranstaltung „Die Krise heißt Kapitalismus – Banken und Konzerne sollen zahlen“. An der hatten am Sonnabend vor einer Woche mehrere tausend Menschen teilgenommen, darunter mehrere hundert Autonome. Prütz wirft der Polizei ein „wahlloses Prügeln in die Menge“ und das „Zusammenschlagen und -treten eines Ordners“ vor. Bei den kommenden Demonstrationen sollen deshalb „unabhängige Beobachter das Agieren der Polizei dokumentieren“, heißt es in der Presseerklärung von Michael Prütz weiter. Beobachter für den militanten schwarzen Block fordert Prütz nicht.
„Der Mann ist nicht in der Realität angekommen, wenn er das dermaßen verniedlicht“, sagte der Innenpolitiker der Berliner CDU, Peter Trapp. Er forderte die Gewerkschaft Verdi, die mit zu dieser Demo aufgerufen hatte, auf, auf eine Zusammenarbeit mit Prütz zu verzichten.
Wie berichtet, waren kurz nach der Explosion des Sprengsatzes drei Männer (21 bis 33 Jahre) vorübergehend festgenommen worden. Gegen sie bestehe weiterhin ein Tatverdacht, hieß es bei der Polizei. Einer von ihnen sei dem Staatsschutz bereits bekannt gewesen. Bei anschließenden Wohnungsdurchsuchungen war auch verbotene Pyrotechnik sichergestellt worden. Gegen sie wird wegen versuchten Totschlags ermittelt.
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