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Ein Blick auf das Waldbrandgebiet in Jüterbog aus einem Hubschrauber der Bundespolizei. Der Waldbrand bei Jüterbog hat sich von der Fläche erneut verdoppelt. Derzeit seien 656 Hektar betroffen, teilte das Ordnungsamt am Donnerstag mit.

© dpa/--

Kaum Regen angekündigt: Waldbrand bei Jüterbog beruhigt sich – doch die Sorge bleibt

Am Donnerstagmorgen brannte das Feuer im Wald bei Jüterbog – angefacht vom Wind – wieder stärker. Am Nachmittag kehrte zwar Ruhe ein. Entwarnung gibt es aber nicht.

Der vor über einer Woche ausgebrochene Waldbrand bei Jüterbog hat sich nach verstärkten Bränden am Donnerstagnachmittag beruhigt. Das sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel. Die Brandexperten hätten nach einer „ruhigen Nacht“ am Donnerstagmorgen neue Rauchwolken über den Baumkronen aufsteigen sehen. Am Nachmittag habe sich die Lage wieder entspannt.

Auf dem munitionsbelasteten Gebiet brennt es seit Mittwoch vergangener Woche. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran. Ortschaften sind nicht in Gefahr.

656 
Hektar Wald sind von dem Feuer inzwischen betroffen.

Die insgesamt seit dem Ausbruch des Feuers betroffene Fläche habe sich binnen weniger Tage erneut verdoppelt, teilte die Leiterin des Ordnungsamtes, Christiane Lindner-Klopsch, am Donnerstagmorgen mit. Am Montag sprach das Ordnungsamt von 326 Hektar, die von den Flammen geschädigt wurden. Es seien inzwischen 656 Hektar, hieß es am Donnerstag. Das ist mehr als das Doppelte der Fläche des Parks Sanssouci in Potsdam und mehr als das Dreifache des Tiergartens in Berlin. Die Waldbrandfläche setzt sich zusammen aus bereits verbrannten Arealen sowie den aktuell brennenden Gebieten.

Starker Wind hatte den Waldbrand nach Angaben der Einsatzleitung am Mittwoch dieser Woche wieder angefacht. Mit einem Hubschrauber der Bundespolizei und einem Löschflugzeug wurde die Brandbekämpfung aus der Luft wieder aufgenommen. Die Einsatzleitung stockte die Zahl der Feuerwehrkräfte auf.

Mit Sorge blickt Engel auf die Wetterprognose der kommenden Tage. Es sei kaum Regen angekündigt, sagt er. Damit seien die Löscharbeiter weiter auf sich gestellt. Entscheidend sei auch, wie sich der Wind in den nächsten Tagen entwickele. „Wind ist für uns der Teufel“, sagte Engel unter der Woche.

Vor vier Jahren hatte es in unmittelbarer Nähe zum aktuell betroffenen Gebiet bei Jüterbog einen Waldbrand auf einer Fläche von 744 Hektar gegeben. Auch damals bereitete den Feuerwehrleuten die Munition im Boden Schwierigkeiten. Der Waldbeauftragte Engel sprach von dem größten Waldbrand der vergangenen Jahrzehnte in Brandenburg.

Kein anderes Bundesland gilt als so stark mit Kampfmitteln und Munition belastet wie Brandenburg. Zahlreiche Areale wurden im Zweiten Weltkrieg und später von der sowjetischen Armee genutzt. Zudem ist die Waldbrandgefahr wegen trockener Böden und vieler Kiefernwälder in Brandenburg besonders hoch. (dpa)

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