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Die angezündete Regenbogenflagge vor dem Rathaus Dallgow-Döberitz

© Gemeinde Dallgow-Döberitz

Kein Einzelfall in Brandenburg: Regenbogenflagge in Dallgow angezündet – Staatsschutz ermittelt

Die Fahne zum Zeichen der Verbundenheit der LGBTQI*-Community hing gerade erst eine Woche – dann wurde sie zerstört. Nach der Tat kam es zu einer Protestveranstaltung.

Weil Unbekannte eine Regenbogenflagge vor dem Rathaus in Dallgow-Döberitz (Kreis Havelland) angezündet hatten, ermittelt der Staatsschutz der Brandenburger Polizei. Ein politischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, sagte Polizeisprecher Daniel Keip von der Polizeidirektion West am Dienstag.

Die Flagge – ein Zeichen der Verbundenheit mit der LGBTQI*-Community – hing gerade erst eine Woche. Die Gemeinde hatte sie wie auch andere Kommunen im Land wegen des „Pride Months“ („Monat des Stolzes“) aufgehängt. „Das war ein maximal schlechtes Symbol“, sagte Gemeindesprecher David Orlob mit Blick auf den Angriff. „Wir gehen davon aus, dass das ein Einzelfall war.“

50 Menschen protestieren gegen Angriff

Vor der Tat hatten sich einige Nutzer in einer Facebook-Gruppe „Dallgow-Döberitz“ über die Fahne beschwert. Nach der Tat hatte es am Sonntag eine Protestveranstaltung mit rund 50 Teilnehmenden vor dem Rathaus gegeben, darunter auch Brandenburgs Integrationsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

Eine neue Flagge soll im Rahmen einer Aktion von Gemeindevertretung und Gemeindeverwaltung vor dem Rathaus am morgigen Donnerstag, 18 Uhr, gehisst werden.

Es ist kein Einzelfall in Brandenburg: Erst Ende Mai hatten Unbekannte eine Regenbogenfahne in Rüdersdorf bei Berlin abgerissen. Die Flagge hing aus dem Fenster der Grund- und Oberschule in der Brückenstraße. Die Polizeidirektion Ost bestätigte ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. Und auch in Potsdam soll ein Mann eine Regenbogenflagge, die vor dem Rathaus hing, mitgenommen haben.

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