Brandenburg: Keine Einigung
Vattenfall und Umweltaktivisten streiten weiter
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Cottbus - Im Schadenersatzstreit zwischen Vattenfall und Greenpeace sowie weiteren Umweltaktivisten gibt es vorerst keine Einigung. Am Dienstag scheiterte bei der ersten mündlichen Verhandlung am Landgericht Cottbus ein Vergleichsgespräch. Der schwedische Staatskonzern will einen Ausgleich dafür, dass sich neun Aktivisten vor einem Jahr in Brandenburg an Bahngleise in der Nähe des Tagebaus Welzow-Süd bei Cottbus ketteten und den Braunkohle-Betrieb störten. Die Männer und Frauen wollten Druck aufbauen, um die Planungen zum Ausbau der Grube zu stoppen. Vattenfall fordert zudem von Greenpeace eine Unterlassungserklärung. Die rot-rote Landesregierung in Brandenburg stimmte im Juni für die Erweiterung der Grube. Aus energiewirtschaftlicher Sicht gebe es nach derzeitigen Erkenntnissen keine Grundlage, um auf die Inanspruchnahme des Tagebaus Welzow verzichten zu können, so Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke). Vattenfall will dort ab etwa 2026 zusätzlich circa 200 Millionen Tonnen Braunkohle abbauen, die Pläne stoßen bei Umweltverbänden und Anwohnern seit Jahren auf heftigen Protest. Rund 800 Menschen droht die Umsiedlung. Greenpeace hatte erst im vergangenen Jahr auf bereits veröffentlichte Studien hingewiesen, nach denen sich wegen der Feinstaubemissionen eine erhöhte Sterblichkeitsrate von Bewohnern in Regionen mit Braunkohlekraftwerken ergeben hatte. axf/ dpa
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