Brandenburg: Keine Fahrpläne, kein Personal Service auf Bahnhöfen
vielfach mangelhaft
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Potsdam - Der auf den meisten Bahnhöfen in Berlin und Brandenburg angebotene Service entspricht nicht einmal den von der Deutschen Bahn vorgegeben Mindestanforderungen. Zu diesem Urteil kommt der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der in der Region den öffentlichen Personennahverkehr organisiert. Zwar hat der VBB nur 66 der rund 350 Bahnhöfe getestet. Doch dabei wiesen 49 Stationen erhebliche Mängel auf. Bei 41 Bahnsteigen wurde ein „direkter Handlungsbedarf“ festgestellt. Vor allem fehlen Ansagen bei Zugverspätungen, intakte Bahnhofsuhren und aktuelle Fahrplanaushänge.
Überhaupt keine Fahrpläne gibt es auf der Station Seelow-Gusow in Ostbrandenburg. Aushänge über „relevante Fahrplanänderungen“ vermisste der VBB unter anderem im Brandenburger Hauptbahnhof, auf dem Potsdamer Hauptbahnhof und in Werder (Havel). Über die Abfahrtsstelle des Schienenersatzverkehrs werden die Fahrgäste in Forst und Wittstock im Dunkeln gelassen. Selbst in der Spreewaldstadt Lübbenau findet der Fahrgast nicht einmal eine Telefonnummer von Ansprechpartnern im Störungsfall. Diesen Mangel gibt es nach VBB-Angaben sogar auf dem Berliner Hauptbahnhof sowie in Belzig, Forst, Rangsdorf und in Wünsdorf-Waldstadt.
Die Deutsche Bahn AG reagierte auf die Kritik des VBB mit Unverständnis. „Über so eine Studie hätten wir gern vor der Veröffentlichung in den Medien erfahren“, sagte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. „Auf dem Berliner Hauptbahnhof läuft beispielsweise so viel Bahnpersonal herum, dass wir dort auf den Aushang von Telefonnummern verzichten können.“ Auf einigen Stationen würden aktuelle Fahrpläne regelmäßig zerstört oder abgerissen. Für fehlerhafte Anzeigegeräte auf einigen Stationen gebe es im Moment keine Ersatzteile. Ahlert bestätigte den schrittweisen Abzug von Servicepersonal von Bahnhöfen. Die großen Stationen blieben aber auch künftig besetzt. Ste.
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