Brandenburg: Keine Stele für Werner Lamberz in Luckenwalde

Luckenwalde - In Luckenwalde (Landkreis Teltow-Fläming) wird keine Stele zur Erinnerung an das SED-Politbüromitglied Werner Lamberz aufgestellt. Das hat die Stadtverordnetenversammlung gestern Abend beschlossen. Die Aufstellung der Stele sollte Teil des Projektes „Merkzeichen Geschichtslandschaft“ sein, das zum EU-Stadtentwicklungsprogramms Urban II für Luckenwalde gehört.

Bereits vor anderthalb Jahren habe sich der zuständige Beirat mehrheitlich gegen eine Stele für den DDR-Politiker Lamberz entschieden, sagte der Leiter der Urban-Stabsstelle in Luckenwalde, Christian von Faber, gestern. Die Linkspartei.PDS, die stärkste Fraktion in Luckenwalde, konnte sich mit ihrem Antrag in der Stadtverordnetenversammlung, Lamberz auf der Liste zu belassen, nicht durchsetzen, fügte von Faber hinzu.

Lamberz war am 6. März 1978 bei einem Hubschrauberabsturz in Libyen nach einem Treffen mit Staatschef Muammar al-Gaddafi im Alter von 49 Jahren ums Leben gekommen. Er galt als möglicher Nachfolger von Erich Honecker. In Luckenwalde hatte er von 1946 bis 1949 gelebt.

Für das Luckenwalder Projekt „Merkzeichen Geschichtslandschaft“ hatten der Heimatforscher Dieter Maetz und der städtische Museumsleiter vor zwei Jahren neben 40 Themen auch 40 Personen aufgelistet, darunter auch Lamberz. Die Liste wurde überarbeitet. Mit Stelen und Tafeln soll in Luckenwalde im Rahmen des Projekts auf historische Ereignisse hingewiesen werden. Unter anderem soll auch an Hermann Henschel (1843-1918), dem Erfinder des Papptellers, und an den Studentenführer Rudi Dutschke erinnert werden. Laut Faber werden für die geplanten neun Politikerstelen 10 000 Euro im Nachtrag des Stadthaushalts bereitgestellt. Insgesamt sind rund 50 Stelen geplant. ddp