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Brandenburg: „Keine Verschleierung“

Deponiebrand: Woidke wehrt sich gegen Vorwurf

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Deponiebrand: Woidke wehrt sich gegen Vorwurf Potsdam - Im Falle des Deponiebrands von Bernau (Barnim) hat Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) den Vorwurf scharf zurückgewiesen, sein Ressort verschleiere die gesundheitlichen Gefahren. Gegenwärtig würden alle notwendigen Messungen durch die Führungsstelle des Landkreises koordiniert, sagte Woidke gestern vor Journalisten in Potsdam. Dabei gebe es eine enge Zusammenarbeit mit dem Landesumweltamt. Er gehe davon aus, dass die Öffentlichkeit sofort über auftretende möglichen Gefährdungen informiert wird, betonte Woidke. Zugleich räumte er ein, dass bei Dioxinen und anderen gefährlichen Stoffen erhöhte Werte gemessen wurden. Schwelbrände wie im vorliegenden Fall seien immer weit gefährlicher als offene Feuer. Die Gefahr bestehe besonders in der Summierung der mehr als 40 betroffenen Stoffe. Woidke zufolge verfügt das Landesumweltamt seit 2004 nicht mehr über einen eigenen Messwagen. Die Verantwortung im Katastrophenfall liege inzwischen beim Innenministerium. Deshalb seien alle Landkreise mit modernen Messwagen ausgestattet. Nach den vom Landkreis vorgenommenen Messungen traten bisher keine unzulässigen Werte auf. Gestern wurden auf der Bernauer Deponie Brandwachen zur Beobachtung eingerichtet. Der Brandherd werde rund um die Uhr von Feuerwehrleuten überwacht, damit sie bei einem Wiederaufflammen sofort eingreifen könnten, teilte der Pressesprecher der Kreisverwaltung, Christian Trill, mit. Der Brandherd wurde nach offizieller Darstellung inzwischen mit Erde abgedeckt und ist vollständig unter Kontrolle. In der Nacht zum Mittwoch waren noch 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Ein Sprecher des Landeskriminalamtes Brandenburg sagte, dass zur Feststellung der Brandursache „in alle Richtungen“ ermittelt werde. Selbstentzündung komme als Grund ebenso in Frage wie vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung. Während die unmittelbare Gefahr durch das Feuer beseitigt ist, gibt es unangenehme Folgewirkungen. Die eingesetzten Feuerwehrleute haben von den Löscharbeiten massenhaft Kakerlaken in die angrenzenden Landkreise und nach Berlin eingeschleppt. Das Ungeziefer sei in den Uniformen der Einsatzkräfte und in ihren Fahrzeugen entdeckt worden, sagte ein Berliner Feuerwehrsprecher. Die Desinfektionen vor Ort hätten das nicht verhindern können. dpa/ddp

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