Brandenburg: Keiner will den Waschbären vom Alex Zoo und Tierpark
haben bereits abgelehnt
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Alex soll weg. Das Hotel „Park Inn“ am Alexanderplatz will den Waschbären loswerden, der sich in der verwinkelten Tiefgarage des Vier-Sterne-Hauses niedergelassen hat. Dort läuft der Pelzpummel mal den Wachmännern über den Weg, mal verirrt er sich in ein offen stehendes Auto. Oder er stöbert in den orangefarbenen Mülleimern. Wenn das Reinigungspersonal ihn beim Frühstück stört, dann faucht er. Eine Erinnerung daran, dass Alex ein wildes Tier ist, auch wenn er ziemlich zutraulich sein kann, wenn ihm der Duft von Essbarem in die Nase steigt. Bereits seit drei Tagen sucht das „Park Inn“ ein artgerechtes neues Zuhause für den ursprünglich in Nordamerika heimischen Kleinbären. Bisher hat sich allerdings kein geeigneter Tierfreund gefunden. Sowohl der Berliner Zoo als auch der Tierpark waren nicht interessiert, wahrscheinlich hat Alex mit seiner Gesichtsmaske und dem schmutzigbraunen Fell zu wenig Knut-Potential. „Aber man kann den Bären ja nicht irgendwem geben, der sagt: Ich hab“ einen großen Garten“, sagt Florian Stiller von „Tierrettung24“. Der Berliner Verein hilft dem Hotel bei der Auswahl eines geeigneten Bärendomizils. Auswildern könne man Alex auf keinen Fall. Er sei so auf Menschen fixiert, dass er in der freien Natur gleich „Frischfleisch“ wäre. Sobald sich ein Ort findet – und das kann jetzt täglich passieren – werden Stiller und seine Kollegen ausrücken. Sie werden einen großen Metallkäfig in ihren Tierrettungswagen packen, ins Parkhaus brausen und den Käfig aufstellen. Mit einem Stück Wurst oder einem saftigen Stück Fleisch als Köder. Dann werden sie sich hinter Autos verstecken. Und warten. „Das wird ein Geduldspiel“, sagt Stiller. J.O.
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