Brandenburg: Klar, kritisch, offen
PNN in eigener Sache zu Medien-Gutachten
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Liebe Leser,
am kommenden Freitag wird vor der Enquete-Kommission des Landtages zur Aufarbeitung des Übergangs von der Diktatur zur Demokratie in Brandenburg ein Gutachten behandelt, das sich mit der Umgestaltung und personellen Erneuerung der hiesigen Medienlandschaft beschäftigt. Dabei geht es auch um die Brandenburgischen Neuesten Nachrichten (BNN), seit 1992 Potsdamer Neueste Nachrichten. Die Rolle der BNN im von der SED gesteuerten Mediensystem der DDR und die Ereignisse während und nach der Wende wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von unserem Verlagshaus transparent dargestellt, unter anderem in den Sonderbeilagen der PNN zum 50-jährigen und zuletzt zum 60-jährigen Bestehen des Verlagshauses Anfang Mai dieses Jahres.
Genau so soll es auch im Umgang mit dem aktuellen und schon vor der Veröffentlichung heftig diskutierten Medien-Gutachten geschehen. Das 129 Seiten umfassende Gutachten liegt den PNN vor. Aus Respekt vor der Arbeit der Kommission werden wir das komplette Gutachten erst am kommenden Freitag – wenn die Kommission tagt – öffentlich machen.
Wir veröffentlichen auf dieser Sonderseite die Passagen zu den PNN im Wortlaut und weitere Auszüge aus dem Gutachten zur Situation bei den brandenburgischen Tageszeitungen, damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Vor dem Hintergrund der aktuellen aufgewühlten Stasi-Debatten ist mir als Chefredakteur, der diese Zeitung seit 1992 führt, eins wichtig: Es gibt im Lichte dieses Gutachtens keinen früheren Stasi-Spitzel in der Belegschaft der PNN, niemand war IM der Staatssicherheit.
Für die Bewertung des Gesamtgutachtens haben wir mit Hermann Rudolph, dem Herausgeber und früheren Chefredakteur des Tagesspiegels, einen herausragenden Journalisten und Publizisten der Bundesrepublik gewonnen. Und zwar einen, dessen Weg selbst bei Zeitungen in der früheren DDR begann, ehe er 1959 in den Westen flüchtete.
Dieser Umgang der PNN mit dem Medien-Gutachten soll ein Beitrag zu einer sachgerechten Diskussion über die Nachwendezeit in Brandenburg sein und die Möglichkeit zur Auseinandersetzung bieten, auch in eigener Sache, aber nicht nur – klar, kritisch und offen. Auch aus diesem Grund haben wir die Namen der Kollegen, die im Gutachten anonymisiert dargestellt worden waren, im Text offengelegt.
Michael Erbach
Chefredakteur der PNN
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