Brandenburg: Kranausleger schlitzte BVG-Bus auf

Berlin - Ein Sattelschlepper hat gestern beim Abbiegen mit seiner Ladung – einem Kranausleger – in Berlin-Weißensee einen BVG-Bus auf mehreren Meter Länge aufgerissen. Einer jungen Frau wurde dabei der ganze linke Arm abgerissen. Die 20-Jährige hatte auf der letzten Sitzbank am Fenster gesessen. Die Fahrer der beiden Unfallautos und der Fahrgast, der direkt neben der Frau saß, erlitten schwere Schocks. Der Unfall geschah um 13.56 Uhr auf der Kreuzung Rennbahnstraße und Gustav-Adolf-Straße. Die Schwerverletzte wurde in das auf abgerissene Gliedmaßen spezialisierte Klinikum Marzahn gefahren. Krankenhaus-Sprecherin Katrin Hölscher konnte gestern noch keine Prognose darüber abgeben, ob es gelingen kann, den Arm wieder anzunähen. Nach Feuerwehrangaben war der abgetrennte Arm zudem eingequetscht. So geschah der Unfall: Beide Fahrzeuge befuhren die Rennbahnstraße in Richtung Nordwesten. Der Sattelschlepper war auf der Linksabbiegerspur, um in die Gustav-Adolf-Straße abzubiegen, der Bus fuhr auf der rechten Fahrbahn geradeaus. Nach ersten Erkenntnissen fuhren beide Fahrzeuge ein Stück parallel nebeneinander, jeder auf seiner Spur. Das Heck mit der Ladung schwenkte dann aus, als der Laster abbogl. Nach Angaben der Feuerwehr soll allein das fahrzeugspezifische Ausschwenken den Unfall verursacht haben. „Das war Pech, dass der Bus genau neben dem Heck fuhr“, hieß es. Beide Fahrer konnten noch nicht befragt werden. Dem Busfahrer könne man keine Schuld zusprechen, so ein Polizist – und der Lastwagenfahrer wird sich auf den entgegenkommenden Verkehr konzentriert haben. Der letzte schwere Unfall mit einem BVG-Bus in Berlin liegt zwei Monate zurück: Am Kurfürstendamm war ein Bus in eine Bäckerei gefahren. Am 1. Dezember 2001 war eine S-Bahn in einen Stahlträger gefahren, der an einem Kran hing. Der erste Waggon wurde aufgeschlitzt, die Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon. Jörn Hasselmann