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Brandenburg: Krupp-Thyssen am Schloss

Der Großkonzern baut in der Hauptstadt eine Repräsentanz in bester City-Lage

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Berlin - Das Industrieunternehmen Thyssen-Krupp baut nahe dem Schlossplatz eine Hauptstadt-Repräsentanz. Auf knappen 737 Quadratmetern wird, links vor dem ehemaligen Staatsratsgebäude, ein viergeschossiger Bau entstehen. Das Erdgeschoss will der Düsseldorfer Konzern – mit Veranstaltungen und Ausstellungen – für die öffentliche Nutzung zur Verfügung stellen. Darüber liegen die Büros seiner neuen Berlin-Filiale.

Krupp-Thyssen hat die Immobilie vom landeseigenen Liegenschaftsfonds erworben. Der Vertrag ist schon beurkundet, aber mit den Wasserbetrieben wird voraussichtlich bis nach der Sommerpause verhandelt, weil ein Mischwasser-Überlaufkanal überbaut werden muss und weitere Leitungen zu verlegen sind. Bisher galt das Areal als Verkehrsfläche. Der Käufer hat sich vertraglich bereit erklärt, das Grundstück auf eigene Kosten (etwa 1,7 Millionen Euro) baureif zu machen. Diese Ausgaben werden mit dem Kaufpreis verrechnet, der etwas über dem Verkehrswert liegt. Weil es sich um ein nicht entwickeltes Grundstück im Entwicklungsgebiet „Parlaments- und Regierungsviertel“ handelt, ist der Verkehrswert mit 1,56 Millionen Euro relativ niedrig. Zwar liegt die Immobilie sehr zentral, galt bisher aber als schwer verkäuflich, denn es geht um eine kleine, verwinkelte Ecke neben der Schleusenbrücke.

„Das Grundstück ist eine große Herausforderung“, bestätigte die Sprecherin des Liegenschaftsfonds, Irina Dähne. „Da standen die Investoren nie Schlange.“ Deshalb habe man jetzt die rechtliche Möglichkeit genutzt, das Areal nicht auszuschreiben, sondern wegen der „hauptstadtrelevanten Nutzung“ direkt zu vergeben. Den Kontakt hatte Krupp-Thyssen zuerst gesucht. Das Unternehmen will einen Architekturwettbewerb ausschreiben. Die Konzern-Repräsentanz soll exakt die gleiche Höhe haben wie das benachbarte Staatsratsgebäude.

Das Bauvorhaben sei mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung „stadtplanerisch abgestimmt“, sagte die Sprecherin Petra Rohland. Der Neubau passe in das Planwerk Innenstadt.

Die Senatsverwaltung geht auch davon aus, dass sie zum Architektenwettbewerb des privaten Käufers beratend hinzugezogen wird. Träger des Entwicklungsgebiets „Parlaments- und Regierungsviertel“ sind der Bund und Berlin. za

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