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Brandenburg: „Lagunenstadt mit Wasserkanälen“

Palast der Republik bereitet sich auf kulturelles Intermezzo vor

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Palast der Republik bereitet sich auf kulturelles Intermezzo vor Berlin - Der Palast der Republik am Berliner Schlossplatz bereitet sich kurz vor seinem Abriss auf ein kulturelles Intermezzo vor. Seit gestern wird dort nach dem „Abzug“ der Terrakotta-Armee für das große Foyer ein neues Stromnetz gelegt, wie Stefan Rethfeld vom Verein Zwischen Palast Nutzung sagt. Zudem werden die von der Asbestsanierung zum Teil löchrigen Fußböden mit Estrich geglättet. Vom 20. August bis 9. November soll der inzwischen zum Rohbau geschrumpfte und zum Abriss freigegebene Prestigebau der DDR zumindest kulturell wieder aufleben. Unter dem Motto „Volkspalast“ erwartet die Besucher ein ungewöhnlicher Kunstgenuss, verspricht Rethfeld. Die beiden Foyerebenen in dem ausgehöhlten Koloss werden sich „in einen Ballsaal, eine Sporthalle und Anfang September sogar in eine Lagunenstadt mit kleinen Wasserkanälen“ verwandeln. „Der Palast wird zeigen, was er kann“, kündigt der Koordinator des Vereins an. Und mit dem Programm „werden wir beweisen, wie weltoffen man an diesem Ort zusammenkommen kann“. Die gesamte Programmplanung liegt in den Händen vom Hebbel am Ufer, den Sophiensälen und dem vor eineinhalb Jahren gegründeten Verein Zwischen Palast Nutzung. Die 15 großen Projekte sind teilweise öffentlich durch die Bundeskulturstiftung und den Hauptstadtkulturfonds finanziert. Das Spektrum reicht von Theater und Tanz über Konferenzen und Konzerte bis zu Lesungen und Filmvorführungen. Es ist Platz für rund 1000 Besucher. Die Fluchttreppen und Toilettencontainer werden vor der Fassade aufgebaut. Insgesamt sollen die zumeist der Sicherheit dienenden Eingriffe das Innenleben des Palastes nicht stören, betont Rethfeld. Ton- und Lichttechnik sowie Stühle werden aus den beiden beteiligten Theatern ausgeliehen. Die mit Hilfe von Sponsoren aufgebrachten Umbaukosten beziffert Rethfeld auf 100 000 Euro. Die Zuschauer aus ostdeutschen Gefilden können sogar in Erinnerungen schwelgen. Am Eingang werden an einer Bar Drinks gereicht, die früher im Bowling-Center des Palastes stand. Das gute Stück hatte Künstler Fred Rubin 1994 erworben, sagt Rethfeld. Der runde Tresen ist umgeben von orangefarbenen Barhockern. Fast genau 14 Jahre nach der Schließung des asbestbelasteten Gebäudes beginnt am 20. August die kulturelle Zwischenphase des Palastes mit 14 unterschiedlichen Eröffnungsritualen. Dazu gehören Rethfeld zufolge neben dem Schreiten über einen roten Teppich das Öffnen einer Sektflasche sowie das Durchschneiden eines roten Bandes. Beim Tanzprojekt „Le Bal Moderne“ werden die Gäste dann einen Tag später selbst zu Tänzern. Jeder Besucher kann unter fachlicher Anleitung eine kurze Choreographie erlernen und diese dann in der anschließenden Ballnacht beim Tanz im Rohbau ausprobieren. ddp

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