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Brandenburg: Land will Lacoma-Teicheabbaggern Brandenburg ebnet Weg für Tagebau

Potsdam - Manche befürchten bereits ein zweites Horno: Die Potsdamer Landesregierung hat gestern eine Vorentscheidung für die Abbaggerung der wertvollen Lacomaer Teichlandschaft getroffen, die dem Braunkohletagebau Cottbus-Nord des Vattenfall-Konzerns weichen soll – gegen den heftigen Widerstand von Naturschützern. Das Kabinett segnete die Rechtsverordnung zum Braunkohleplan für den Tagebau Cottbus-Nord ab.

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Potsdam - Manche befürchten bereits ein zweites Horno: Die Potsdamer Landesregierung hat gestern eine Vorentscheidung für die Abbaggerung der wertvollen Lacomaer Teichlandschaft getroffen, die dem Braunkohletagebau Cottbus-Nord des Vattenfall-Konzerns weichen soll – gegen den heftigen Widerstand von Naturschützern. Das Kabinett segnete die Rechtsverordnung zum Braunkohleplan für den Tagebau Cottbus-Nord ab. Die Braunkohle wird für das Kraftwerk Jänschwalde benötigt. „Der Braunkohleplan setzt den landesplanerischen Rahmen für eine langfristig sicherer Energieversorgung, die zugleich umwelt- und sozialverträglich ist“, erläuterte Vize-Regierungssprecher Mario Fassbender. Er betonte, dass damit nicht der Abbau und die Inanspruchnahme der Lacomaer Teiche genehmigt worden sei. Diese Entscheidung werde erst im wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahren getroffen, für das das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe zuständig sei.

Die Pläne des Vattenfall-Konzerns sind umstritten. Die Lacomaer Teiche, unter denen rund 40 Millionen Tonnen Braunkohle liegen, sind ein wertvolles Landschaftsschutzgebiet und haben den europäischen Schutzstatus eines so genannten FFH-Gebietes (Flora Fauna Habitat). In dem vom Kabinett verabschiedeten Braunkohleplan wurde bereits eine Verträglichkeitsprüfung, eine Art Interessenabwägung durchgeführt. Sie kam zum Ergebnis, dass der Braunkohleplan zwar den Erhaltungszielen des FFH-Gebietes entgegensteht, es aber „wegen zwingender Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses keine zumutbare Alternative gibt“, wie es in der offiziellen Mitteilung der Regierung heißt. Die nördlich von Cottbus gelegenen Lacomaer Teiche gelten als eine der wertvollsten Landschaften der Region. Auf rund 330 Hektar sind nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) rund 170 bedrohte Tier- und Pflanzenarten heimisch, darunter die Rotbauchunke oder der Eremiten-Käfer. Thorsten Metzner

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