GEDENKEN: Landtagspräsidentin: NS-Opfer werden nicht vergessen
Mit Kranzniederlegungen und Lesungen wurde in Brandenburg am gestrigen Dienstag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Brandenburgs Landtagspräsidentin Britta Stark hat 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz die Bedeutung einer lebendigen Erinnerung an die Opfer der Nationalsozialisten betont.
Stand:
Mit Kranzniederlegungen und Lesungen wurde in Brandenburg am gestrigen Dienstag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Brandenburgs Landtagspräsidentin Britta Stark hat 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz die Bedeutung einer lebendigen Erinnerung an die Opfer der Nationalsozialisten betont. „Wir werden euch nicht vergessen. Wir werden unsere eigene Geschichte nicht vergessen und nicht die Zeugnisse dieser Zeit“, sagte sie am Dienstag in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen. „Mit dem Gedenken an die Opfer halten wir unsere demokratischen Werte lebendig.“ In Cottbus wurde am frühen Abend die erste Synagoge in Brandenburg seit dem Holocaust eingeweiht. Der 27. Januar ist international ein Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.
Einer aktuellen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung zufolge will sich eine große Mehrheit der Deutschen allerdings nicht mehr mit dem Holocaust beschäftigen. 81 Prozent möchten demnach die Geschichte der Judenverfolgung „hinter sich lassen“. 58 Prozent wollen einen Schlussstrich ziehen.
Stark erinnerte dagegen daran, dass in naher Zukunft die Gespräche mit den Holocaust-Überlebenden vermisst werden würden. Daher brauche es Gedenkstätten und Museen wie in Sachsenhausen. „Bilder, Zeichen und Orte sind wichtig, damit wir eine Antwort finden auf die entscheidende Frage nach dem ,Nie wieder!’.“
Justizminister Helmuth Markov (Linke) sagte, das Leid der Opfer sei eine Mahnung, extremistischem Gedankengut keinen Raum zu geben, Menschenrechte zu achten und für den Frieden zwischen Völkern, Kulturen und Religionen zu arbeiten. Er verwies auf die Rolle von Richtern, Staatsanwälten und Strafvollzugsmitarbeitern in der NS-Justiz. „Richter und Staatsanwälte vollstreckten vom Rassenwahn geprägte Gesetze gegen Juden, Polen, Russen und andere Gruppen. Nur wenige leisteten dagegen Widerstand“, sagte Markov. dpa
KLEIST FORUM]
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: