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Brandenburg: Leibniz sieht Existenz infrage gestellt

Brandenburger Institute könnten an Unis gehen

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Potsdam/Berlin - Neun Brandenburger Forschungsinstitute könnten von Umstrukturierungen in der deutschen Forschungspolitik betroffen sein. Die Institute der Leibniz-Gemeinschaft könnten in Zukunft vollständig in Universitäten integriert und dort als Einrichtung vom Bund gefördert werden. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt hingegen auf das bisherige Modell der außeruniversitären Institute. Allein in Potsdam gibt es fünf Leibniz-Institute: Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE), das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB), das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP), das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sowie das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF). Hinzu kommen vier Einrichtungen in Brandenburg, darunter das Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), Erkner. In Berlin gibt es weitere 13 Leibniz-Einrichtungen, die in den Neuen Bundesländern stärker vertreten sind als in den alten.

Karl Ulrich Mayer, der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, hat sich gegen die Erwägungen im Wissenschaftsrat verwahrt, die außeruniversitäre Organisation völlig neu zu strukturieren. Momentan werde „die Architektur des deutschen Wissenschaftssystems“ „neu vermessen“, sagte Mayer auf der Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin. Auch im Wissenschaftsrat werde die Frage „ganz offen“ erörtert, „ob man die Leibniz-Gemeinschaft eigentlich noch braucht, nachdem sie ihre Reparaturfunktion in der deutsch- deutschen Wissenschaftsvereinigung so glänzend erfüllt hat“. Dabei werde entweder „die Rückkehr zur unverbundenen ,Blauen Liste’“ befürwortet oder die „top- down Programmsteuerung von außen“ erwogen. „Wir wollen weder das eine, noch das andere!“, so Mayer.

Die Programmplanung dürfe nicht in der gesamten Wissenschaft an die Stelle des Wettbewerbs gesetzt werden. Auch die Rückkehr zur „Blauen Liste“ wäre „kurzsichtig“. „Und wer eine Abwicklung in die Universitäten fordert, kennt die Leibniz-Institute nicht und weiß nicht, wie eng sie bereits jetzt mit den Hochschulen verbunden sind“, so Mayer. Hintergrund ist die Debatte um die Gestaltung des deutschen Wissenschaftssystems. Der Wissenschaftsrat soll im März Empfehlungen vorlegen. Der Pakt für Forschung und Innovation, über den die außeruniversitäre Forschung hohe finanzielle Zuschüsse erhielt, läuft 2015 aus. Die Leibniz-Gemeinschaft vereint 86 Institute. Kix/akü

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