zum Hauptinhalt

Brandenburg: Leichenschau vor dem Richter

Streit um von Hagens’ Toten-Museum in Berlin

Stand:

Berlin - Die reitenden, Schach spielenden oder tanzenden Toten von Plastinator Gunther von Hagens sollen kurz vor Weihnachten unter den Berliner Fernsehturm in das eigens für sie eingerichtete Museum einziehen. An dieser Planung halten jedenfalls die Betreiber der Show um von Hagens fest. Zwar hat der Bezirk Mitte die beantragte „Ausnahmegenehmigung“ abgelehnt und will dadurch die Einrichtung des Museums stoppen. Der Veranstalter will dagegen nun aber den Rechtsweg beschreiten und Anfang Dezember die Ausstellung eröffnen.

Ein Verbot der Schau der präparierten, oft in anatomische Scheiben zerschnittenen Leichen ist aus Sicht der Veranstalter nicht möglich. Das gehe aus einem in von Hagens’ Auftrag erstellten Rechtsgutachten hervor. Demnach ist die Einholung einer Ausnahmegenehmigung gar nicht erforderlich, weil menschliche „Plastinate“ nicht unter das Bestattungsgesetz fallen. Das Gesetz verbietet die Ausstellung von Leichen und schreibt deren Bestattung vor. Ausgenommen sind wissenschaftliche Zwecke. 200 „anatomische Exponate“ will von Hagens zeigen. Diese werden zurzeit im brandenburgischen Guben vorbereitet. Von Hagens lässt sich mit den Worten zitieren: „Mit meinen Exponaten möchte ich die Besucher an das erinnern, was unser höchstes Gut ist: unser eigener Körper.“ Für ihn gehe mit der Einrichtung des Menschen-Museums ein lang gehegter Traum in Erfüllung. ball

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })