zum Hauptinhalt

Brandenburg: Letzte Urzeitkröten in der Uckermark

Linum - Im nördlichen Brandenburg leben die letzten heimischen Sumpfschildkröten Deutschlands. Jetzt ist in der Uckermark erstmals seit den 90er-Jahren wieder eine Gruppe freilebender Tiere entdeckt worden.

Stand:

Linum - Im nördlichen Brandenburg leben die letzten heimischen Sumpfschildkröten Deutschlands. Jetzt ist in der Uckermark erstmals seit den 90er-Jahren wieder eine Gruppe freilebender Tiere entdeckt worden. Der Leiter der Naturschutzstation Rhinluch, Norbert Schneeweiss, sprach am Freitag von einer „kleinen Sensation“. Die ersten Exemplare dieser Population wurden Ende 2013 gesichtet, bis heute seien elf unterschiedliche Tiere identifiziert. Laut Schneeweiss ist es unwahrscheinlich, aber nicht ganz ausgeschlossen, dass auch ausgewilderte Tiere darunter sind.

DNA-Analysen habe man bislang vermieden, um die Tiere nicht zu stören, erläuterte Schneeweiss. Aktuell verhandelt die Naturschutzstation in Linum (Ostprignitz-Ruppin), die zum Landesumweltamt gehört, über den Ankauf des abgelegenen Areals, auf dem die Schildkröten leben. Die Station kümmert sich in Nordbrandenburg seit rund 20 Jahren um den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Tiere. Bundesweit hat sich den Angaben zufolge nur hier der Bestand seit der Eiszeit erhalten.

Die Sumpfschildkröten können 120 Jahre alt werden. Gefährdet sind sie durch die Einschränkung ihres Lebensraums, die Entwässerung der Landschaft sowie den Straßenverkehr. Und mittlerweile ist ein noch gefährlicherer Feind aufgetaucht: der Waschbär. Angesichts der vielfältigen Bedrohung könne man nicht mehr tun als die verbliebenen Refugien zu schützen, sagte Schneeweiß der „Märkischen Oderzeitung“. Das sei „ein Arche-Noah-Prinzip“. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })