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Brandenburg: Libanese unschuldig

Freispruch im Prozess um die „La Belle-Discothek“

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Berlin - Ein 50-jähriger Libanese ist fast 20 Jahre nach dem Attentat auf die Berliner Discothek „La Belle“ vom Vorwurf der Mittäterschaft frei gesprochen worden. Der im Libanon geborene Mann hatte zwar Waffen in seiner Wohnung im Stadtteil Kreuzberg gelagert.

Mit dem mörderischen Anschlag am 5. April 1986 auf die zumeist von US-Soldaten besuchte Discothek hatte der Angeklagte jedoch nichts zu tun, hieß es am Montag in der Urteilsbegründung vor dem Berliner Landgericht. Bei dem schwersten Terroranschlag auf US-Amerikaner in Deutschland starben drei Menschen, mehr als 200 wurden zum Teil schwer verletzt.

Der Angeklagte war im Umfeld der „La Belle“-Terroristen ursprünglich an Attentatsplänen beteiligt gewesen, sei wegen Gewissensbissen aber freiwillig zurück getreten, sagte Richterin Monika Dietrich. Auf seine Initiative hin sei ein Koffer mit Handgranaten und Maschinenpistolen wieder abgeholt worden. Mit einem Anschlag auf eine Zivileinrichtung habe er trotzdem nicht gerechnet, erklärte der 50-Jährige. Der Vorwurf des Waffenbesitzes ist bereits seit 1996 verjährt.

Weitere Angeklagte wurden bereits vor Jahren zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Zwei mutmaßliche Terroristen werden international gesucht.dpa

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