Brandenburg: Libeskind rechnet mit Berlin ab Architekt vermisst im Städtebau die Lebenslust
Berlin - US-Stararchitekt Daniel Libeskind hat Berlins Stadtplanern und Projektentwicklern Ideenarmut und Konzeptionslosigkeit vorgeworfen. Gleichzeitig warb er für eine umfassende Architekturdebatte in der Hauptstadt.
Stand:
Berlin - US-Stararchitekt Daniel Libeskind hat Berlins Stadtplanern und Projektentwicklern Ideenarmut und Konzeptionslosigkeit vorgeworfen. Gleichzeitig warb er für eine umfassende Architekturdebatte in der Hauptstadt. Vielen neuen Quartieren fehle es an Leben, sagte Libeskind dieser Zeitung. „Diese Stadt wird von ihrer eigenen Entwicklung erstickt, wenn sie nicht aufhört und merkt: ,Hey, wir sind Berlin! Wir sollen doch eine kreative Stadt sein.’“ Am Spittelmarkt, rund um den Hausvogteiplatz, auf der Stralauer Halbinsel oder am Potsdamer Platz („Der Platz ist steril“) – überall fehle es an Betriebsamkeit und Lebenslust, sagte der 68-Jährige, der von 1989 bis 2003 in Berlin lebte.
Der öffentliche Diskurs drehe sich in Berlin allein um das Humboldt-Forum in der teilweisen Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses, sagte Libeskind: „Wie enttäuschend für eine Gesellschaft, die Goethe, Schiller, von Humboldt und Scharoun hervorgebracht hat.“ Die Welt erwarte mehr von der deutschen Hauptstadt. Berlin sei einmal in den 20er-Jahren eine innovative Stadt gewesen, die im Städtebau mit New York konkurriert habe. Heute scheine sie aber vielmehr der schwedischen Provinzstadt Malmö nachzueifern. Reinhart Bünger
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: