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Brandenburg: Linke prügelten auf Rechte ein

Weitere Gewalt vor NPD-Parteitag befürchtet

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Berlin - Die Gewalt zwischen links und rechts ist erneut eskaliert. Vermummte Linksextremisten mit Schlagstöcken überfielen in der Nacht zu Sonntag in Berlin-Friedrichshain eine Gruppe Rechtsradikaler. Fünf Personen wurden verletzt, sie erlitten Kopfplatzwunden und andere Verletzungen. Die etwa fünf Angreifer flüchteten unerkannt, der für politische Delikte zuständige Staatsschutz der Polizei ermittelt. Der Tatort war ein Burger-King-Restaurant direkt am U-Bahnhof Samariterstraße. Hier soll am kommenden Sonnabend die traditionelle Silvio-Meier-Demonstration beginnen, die nach Lichtenberg führt. Im Vorjahr löste diese Gedenkveranstaltung, mit der an den im Jahr 1992 im U-Bahnhof getöteten Hausbesetzer erinnert wird, eine Welle von Gewalt zwischen links und rechts aus. So wurde unter anderem der Bezirksverordnete der Linkspartei, Kirill Jermak, niedergeschlagen, der die Silvio-Meier-Demo angemeldet hatte.

In diesem Jahr ist die Ausgangslage noch brisanter. Denn am Samstag ist außer der Meier-Demo auch ein Marsch von Neonazis in Lichtenberg geplant. Nach Informationen dieser Zeitung will die NPD zudem an diesem Tag ihren Landesparteitag abhalten. Dies bestätigte der NPD-Landesvorsitzende Eckart Bräuniger gestern auf Anfrage. Zu Gerüchten, dass der Parteitag ebenfalls in Lichtenberg stattfinden solle, sagte Bräuniger, dass seine Partei noch keinen Saal gemietet habe. Der Ort werde in diesem Jahr absolut geheim gehalten, kündigte der Parteichef an. Die linke Szene wird sich am Samstag also entscheiden müssen, ob sie am Gedenken an Silvio Meier teilnimmt oder am Protest gegen die NPD.

Linkspolitiker Jermak ist auch in diesem Jahr wieder Anmelder des Meier-Gedenkmarschs. Die Täter, die ihn vor einem Jahr krankenhausreif prügelten, seien nie gefasst worden, sagte der 19-Jährige gestern. Drei Tage nach dem Überfall auf Jermak hatten Linksautonome dann die beiden bekannten Neonazis Sebastian Z. und Stefanie P. verletzt.

Die Polizei fürchtet, dass der Schlagstockangriff eine neue Runde der Gewalt einleiten könnte. Am kommenden Sonnabend werden weit mehr als 1000 Polizisten im Einsatz sein. Ha

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