Brandenburg: Linke und CDU machen SPD den Hof Spitzenkandidaten für Landtagswahl geklärt
Potsdam - Es sind noch 16 Monate bis zur Landtagswahl – doch schon jetzt bringen Linke und CDU als potenzielle Koalitionspartner der SPD in Brandenburg ihre Spitzenkandidaten in Stellung: Für die Linke soll Fraktionschef Christian Görke im Herbst 2014 seine Partei in den Wahlkampf führen, ein Parteitag muss Anfang 2014 noch über den Vorschlag des Landesvorstandes befinden. Das teilte die Landesgeschäftsstelle der Linken am gestrigen Montag mit.
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Potsdam - Es sind noch 16 Monate bis zur Landtagswahl – doch schon jetzt bringen Linke und CDU als potenzielle Koalitionspartner der SPD in Brandenburg ihre Spitzenkandidaten in Stellung: Für die Linke soll Fraktionschef Christian Görke im Herbst 2014 seine Partei in den Wahlkampf führen, ein Parteitag muss Anfang 2014 noch über den Vorschlag des Landesvorstandes befinden. Das teilte die Landesgeschäftsstelle der Linken am gestrigen Montag mit. Für die CDU soll Landesparteichef Michael Schierack ins Rennen gehen. Ein Wahlparteitag entscheidet dann Ende November darüber.
Görke ist seit August 2012 Fraktionschef der Linke, er hatte Kerstin Kaiser auf dem Posten abgelöst, die damals Intrigen- und Putschvorwürfe gegen die Parteiführung und Görke erhoben hatte. Görke war zuvor bereits fünf Jahre lang parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion und hatte sich als Finanzpolitiker etabliert. Ihm waren auch Ambitionen auf den Posten des Finanzministers nachgesagt worden. In der rot-roten Koalition hat er insbesondere als parlamentarischer Geschäftsführer den Zusammenhalt und Kompromisse organisiert, versucht jedoch immer wieder mit eigenen Vorstößen – wie etwa beim Nachtflugverbot – die SPD unter Druck zu setzen und die eigene Klientel bei der Stange zu halten. Seine Wahl gilt jedoch auch als Zeichen der Verlässlichkeit und Kontinuität für dieZeit nach der Wahl an die SPD.
Auch die CDU, nach zehnjähriger Regierungsbeteiligung seit vier Jahren in der Opposition, versucht sich beim Personal der von Matthias Platzeck geführten Landes-SPD wieder als geeigneter Koalitionspartner zu präsentieren. Schierack ist seit 2000 CDU-Mitglied, 2005 wurde er Vize-Landeschef, seit 2009 sitzt er im Landtag und wurde gleich Vize-Fraktionschef. Im November, nach dem Sturz der umstrittenen Parteichefin Saskia Ludwig, übernahm er den Parteivorsitz. Seither war er vor allem an der Basis unterwegs, um dort die Stimmung auszuloten und nach Ludwigs Radikalkurs gegen die SPD die Wogen zu glätten. Statt der Dauerquerelen in der CDU herrsche nun Teamgeist, so Schieracks Fazit. Landespolitisch war vor allem CDU-Fraktionschef Dieter Dombrowski – auch mit scharfen Attacken auf Rot-Rot – aktiv, er unterstützt aber Schieracks Spitzenkandidatur nun. Der 46-jährige Arzt Schierack gilt im Gegensatz zu Dombrowski als gemäßigt und besonnen. Als Herausforderer von SPD-Landeschef und Ministerpräsident Platzeck will er die CDU wieder in die Regierungsverantwortung führen. Alexander Fröhlich
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