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Im Bereich der Schutzzone müssen Mitarbeiter in gefährdeten Tierbetrieben viele Hygienemaßnahmen beachten (Archivbild).

© Jens Kalaene/dpa

Update

Maul- und Klauenseuche in Brandenburg: Keine weiteren Fälle, aber auch keine Entwarnung

Seit Tagen herrscht Ungewissheit: Hat sich die Maul- und Klauenseuche nach dem Ausbruch bei Büffeln in Brandenburg ausgebreitet? Das Tiertransport-Verbot wurde erneut verlängert.

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Das Land Brandenburg kann nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Büffelherde bislang keine Entwarnung geben. Es gebe derzeit keine weiteren positiven Befunde des Virus, aber die Analyse der Proben sei noch nicht abgeschlossen, sagte Landesagrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) im Agrarausschuss des Landestages in Potsdam. „Ich bin verhalten optimistisch.“ Unklar ist bislang, ob sich das Virus über den Fall der infizierten Büffelherde hinaus verbreitet hat.

Das Verbot für Tiertransporte in Brandenburg ist aufgrund der ungewissen Lage nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche erneut um 48 Stunden verlängert worden. Es gilt nun bis einschließlich Freitag (17.01.) für Klauentiere, für die die Tierseuche hoch ansteckend ist. Das teilte das Agrarministerium in Potsdam am Mittwochnachmittag mit.

„Grund ist, dass die bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse noch nicht ausreichen, um die Lage abschließend zu bewerten. Hier geht Sicherheit vor Schnelligkeit“ Die Tiertransporte sind seit vergangenen Samstag auf Grundlage einer Eilverordnung des Agrarministeriums untersagt.

Am vergangenen Freitag wurde erstmals seit mehr als 35 Jahren in Deutschland der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche nachgewiesen. Die für Klauentiere hoch ansteckende Viruserkrankung wurde in einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt. 

Proben aus Tierbeständen werden weiter ausgewertet

In Betrieben mit Tieren, die sich anstecken können, seien innerhalb der 3-Kilometer-Schutzzone um den Ausbruchsort alle Beprobungen abgeschlossen, sagte Mittelstädt im Landtags-Agrarausschuss. Die Tests seien gerade in der Auswertung. 

„Wenn sie über 200 Schweine durchtesten müssen, können Sie sich vorstellen, wie viele Proben da auf der Tagesordnung stehen.“ Auch innerhalb der Überwachungszone (10 Kilometer-Umkreis) fänden Beprobungen statt. „Sollten wir da komplett negativ sein, haben wir hoffentlich die Seuche eingedämmt. Wir wollen mal alle beten, dass das so ist.“

Auch Schweine und Ziegen sowie einige weitere Tiere wurden vorsorglich zum Schutz vor der Seuche getötet. Die Ministerin sagte, sie habe sich dabei an EU-Recht gehalten. In einer 1-Kilometer-Zone um den Ausbruchsort sei sie verpflichtet, Tiere, die für MKS empfänglich seien, tierschutzgerecht töten zu lassen. Mittelstädt kündigte an, dass geprüft werde, inwieweit Landwirte Unterstützung aus der Tierseuchenkasse erhielten.

EU bestätigt Größe der Sperrzone

Bundesagrarminister Cem Özdemir will die Folgen für die Landwirtschaft möglichst gering halten. „Wichtig ist, dass wir jetzt alles mit voller Kraft darauf setzen, dass es zu keinen weiteren Ausbrüchen kommt“, sagte der Grünen-Politiker. Zugleich gelte es schnell herauszubekommen, was die Eintragsquelle für das Virus gewesen sei. Vorsichtsmaßnahmen seien weiterhin nötig.

In der EU sei es nun gelungen, das Prinzip der Regionalisierung durchzusetzen, erläuterte Özdemir. Fleisch und Milchprodukte, die außerhalb der Sperrzone erzeugt werden, könnten damit in der EU normal gehandelt werden. Nach Angaben des Ministeriums bestätigte die EU-Kommission die von Brandenburg eingerichteten Zonen im Umkreis von drei und zehn Kilometern als Grundlage für die Regionalisierung. Es sei ein Lichtblick für die Landwirte, dass Brüssel den gesperrten Bereich nicht vergrößert habe, sagte Özdemir. (dpa)

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