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Brandenburg: Medizinische Hochschule vor dem Start Ministerium: Bis Sommer soll Entscheidung fallen

Potsdam - Brandenburg könnte noch in diesem Jahr eine Hochschulausbildung für Mediziner erhalten. Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) sagte am Mittwoch im Wissenschaftsausschuss des Landtages, dass sie die Akkreditierung der Studiengänge für die in Planung befindliche Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) bis Ende Mai erwarte.

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Potsdam - Brandenburg könnte noch in diesem Jahr eine Hochschulausbildung für Mediziner erhalten. Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) sagte am Mittwoch im Wissenschaftsausschuss des Landtages, dass sie die Akkreditierung der Studiengänge für die in Planung befindliche Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) bis Ende Mai erwarte. Nach einer Expertenanhörung im Juni werde das Ministerium vor der Sommerpause über die Zulassung der seit drei Jahren geplanten privaten Hochschule entscheiden. Zum Wintersemester könnte der Studienbetrieb im Bachelorstudiengang Psychologie beginnen, im Sommersemester 2015 dann im Masterstudiengang Klinische Psychologie und Psychotherapie. Ein humanmedizinischer Studiengang sei im weiteren Verlauf geplant. Durch die Verschiebung von Promotions- und Habilitationsrecht sei eine zügige Anerkennung denkbar.

Die Hochschule, die an die Ruppiner Kliniken in Neuruppin angegliedert ist, hatte 2013 die Anerkennung durch den Wissenschaftsrat verfehlt. Dem überarbeiteten Antrag gab die Ministerin gute Chancen auf Erfolg. Derzeit plant die MHB in Kooperation mit über 20 brandenburgischen Krankenhäusern und 35 Lehrpraxen einen Modellstudiengang Medizin. Die Finanzierung soll ausschließlich über Studiengebühren und die beteiligten Kliniken erfolgen, Mittel vom Land schloss Ministerin Kunst aus. Vereinbarungen zur Finanzierung von Studienplätzen sind laut MHB unter anderem bereits mit dem Städtischen Klinikum Brandenburg, dem Ernst-von-Bergmann-Klinikum Potsdam und den Kliniken Beelitz.

CDU-Fraktionschef Michael Schierack begrüßte das Vorhaben. Ziel sei es, durch die Ausbildung vor Ort mehr Ärzte im ländlichen Raum halten zu können. An der MHB soll es Stipendien geben, die an ein anschließendes fünfjähriges Arbeitsverhältnis in der Mark gebunden sind. Die Bewerber sollen gezielt für Aufgaben in Regionen ausgebildet werden, in denen Ärztemangel besteht. Schierack sieht die Chance, hiesige Abiturienten für die Arbeit als Arzt im eigenen Land gewinnen zu können.

Für die Umsetzung des Curriculums und die Entwicklung von Forschungsprojekten will die MHB mit staatlichen Hochschulen kooperieren. Auf dem Gebiet der Medizininformatik ist eine Zusammenarbeit mit der FH Brandenburg an der Havel vorgesehen, in der Biotechnologie mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Zudem strebe man auch überregionale Kooperationen mit Medizinischen Fakultäten, Instituten und Forschungseinrichtungen der benachbarten Bundesländer an. Mit Einrichtungen an den Unis in Magdeburg, Greifswald und an der Charité würden bereits wissenschaftliche Kooperationen bestehen. Jan Kixmüller

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