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Brandenburg: Mehdorn hält den BER schon jetzt für zu klein

Berlin - Flughafenchef Hartmut Mehdorn hat vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages auf mögliche Kapazitätsengpässe beim künftigen Hauptstadtflughafen BER hingewiesen. Wie Sitzungsteilnehmer im Anschluss an die nicht öffentliche Sitzung sagten, habe Mehdorn die aktuelle Passagierentwicklung beschrieben.

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Berlin - Flughafenchef Hartmut Mehdorn hat vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages auf mögliche Kapazitätsengpässe beim künftigen Hauptstadtflughafen BER hingewiesen. Wie Sitzungsteilnehmer im Anschluss an die nicht öffentliche Sitzung sagten, habe Mehdorn die aktuelle Passagierentwicklung beschrieben. Derzeit ist der noch nicht fertiggestellte Flughafen auf 27 Millionen Passagiere ausgelegt. Im abgelaufenen Jahr verzeichnete die Flughafengesellschaft aber bereits 26,3 Millionen Passagiere in Tegel und Schönefeld. Mehdorn rechnet den Angaben der Sitzungsteilnehmer zufolge mit bis zu 45 Millionen. Wie das Problem zu lösen sei, ließ er offen und verwies darauf, dass das Thema auf der nächsten Aufsichtsratssitzung im April besprochen werden müsse.

Die Engpässe bestehen beim BER weniger im Bereich der Start- und Landebahnen, sondern vor allem im Terminal. Mehdorn hatte im vergangenen Jahr Planungen zur Erweiterung der Kapazität anstoßen wollen, da im Bereich der Gepäckabfertigung Räume leer stehen. Dort sei der weitere Einsatz von Gepäckbändern möglich. Mehdorn war aber mit seinem Versuch, dies schon frühzeitig zu planen, um im Bedarfsfall vorbereitet zu sein, gescheitert. Das Aufsichtsgremium hatte das aber unter Verweis auf zu hohe Kosten und darauf, dass Mehdorn sich auf die Eröffnung des BER konzentrieren solle, abgelehnt.

Am Ende gibt es wohl nur zwei Möglichkeiten, die steigenden Kapazitäten aufzufangen: ein weiteres BER-Terminal oder der Weiterbetrieb von Tegel. Und Mehdorn liebäugelt mit Tegel. Das hat auch Martin Burkert (SPD), der neue Ausschussvorsitzende, festgestellt. „Man spürt die Hoffnung bei Herrn Mehdorn, Tegel offenzuhalten“, sagte Burkert dieser Zeitung nach dem Auftritt Mehdorns. Er selbst könne diese Hoffnung nachvollziehen. „Am Ende wird sich da der neue Verkehrsminister mal äußern müssen und entscheiden, was sinnvoll ist.“

Der war zwar am Mittwoch auch vor dem Ausschuss zu seinem Antrittsbesuch, allerdings war Mehdorn da schon wieder weg. Verpasst hat Alexander Dobrindt (CSU) über die Kapazitätsdebatte hinaus aber nicht viel. Denn Mehdorn äußerte sich weder zu einem möglichen Eröffnungstermin noch zum Kostenrahmen. Vielmehr erklärte er auch im Anschluss, dass er optimistisch sei, alle Genehmigungen für den Probebetrieb im Sommer zu bekommen.C. Tretbar

C. Tretbar

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