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Drogen und Geld. Auch dieser Beutel mit Cannabis wurde beschlagnahmt.

© dpa

Brandenburg: Mehr Drogendelikte

2013 wurden Cannabis-Plantagen in Häusern entdeckt und Dealer-Gruppierungen zerschlagen. Sorge bereitet den Behörden der Vormarsch der Droge Crystal Meth.

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Potsdam - Die Zahl der erfassten Drogendelikte in Brandenburg hat während der ersten sechs Monate vergangenen Jahres stark zugenommen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums wurden 2663 Taten registriert, 483 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sackte die Aufklärungsquote um 1,6 Punkte auf 93,7 Prozent ab.

Regionale Schwerpunkte bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität lagen 2013 im Berliner Umland und erneut im südlichen Brandenburg an der Landesgrenze zu Sachsen. Im Ranking der Landkreise rangiert Potsdam-Mittelmark im ersten Halbjahr von 2013 mit 239 registrierten Fällen an der Spitze, gefolgt von Dahme-Spreewald (237) und Oder-Spree (236).

Große Sorge machen den Sicherheitsbehörden, dass die illegale Droge Crystal Meth in Brandenburg weiter auf dem Vormarsch ist. Er rechne mit einem weiteren Anstieg der Deliktzahlen für das Jahr 2013, erklärte Innenminister Ralf Holzschuher (SPD) erst kürzlich.

Die Zahl der Neukonsumenten, darunter vor allem junge Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren in Cottbus und Finsterwalde (Elbe-Elster), sei steigend. Die Polizei registriert vor allem in Südbrandenburg immer mehr Straftaten im Zusammenhang mit der Droge. Das vor allem in Tschechien hergestellte Aufputschmittel Crystal breitet sich in allen ostdeutschen Bundesländern und in Bayern immer weiter aus.

Daneben ist der Polizei es – einer ersten Analyse des gesamten vergangenen Jahres zufolge – gelungen, sowohl Händlerstrukturen zu zerschlagen und auch große illegale Cannabis-Plantagen auszuheben, hieß es. So wurde unter anderem Anfang März 2013 eine Aufzuchtanlage mit 1400 Cannabis-Pflanzen in Karstädt (Prignitz) entdeckt. Ermittler fanden die professionelle Plantage in Kellerräumen eines Wohnblocks.

Anfang November 2013 vermochte die Polizei, im havelländischen Falkensee einen Dealer-Ring auszuheben. Es wurden kiloweise Drogen beschlagnahmt. Drei junge Männer aus Falkensee und Berlin wanderten in Untersuchungshaft. Die Ermittler waren den professionell organisierten Händlern bereits seit Ende 2012 auf der Spur.

Als es Ende Oktober 2013 gelang, eine Drogenübergabe zu dokumentieren, schlugen die Fahnder zu. In einer Bunkerwohnung im Berliner Bezirk Spandau wurden daraufhin mehr als elf Kilogramm Marihuana, ein Kilo Amphetamine sowie 200 Gramm Kokain und 76 000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Kurz vor Weihnachten erwischten die Ermittler sogar einen 13-Jährigen, der an seiner Schule in Hangelsberg (Landkreis Oder-Spree) mit LSD handelte.dpa

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