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Asylbewer in Brandenburg: Mehr Flüchtlinge als erwartet
Brandenburg muss in diesem Jahr mehr Flüchtlinge als ursprünglich geplant aufnehmen. Ministerpräsident Woidke fordert deswegen mehr Unterstützung vom Bund.
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Potsdam - Brandenburg muss in diesem Jahr mehr Flüchtlinge aufnehmen als zunächst angenommen. Nach jüngsten Berechnungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BaMF) würden voraussichtlich 9200 Menschen kommen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Donnerstag. Zunächst waren die Behörden von rund 8100 Neuankömmlingen ausgegangen. Bundesweit werden etwa 300.000 Flüchtlinge erwartet. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) forderte erneut mehr Geld vom Bund. „Wir brauchen dringend mehr finanzielle Unterstützung“, sagte Woidke der „Berliner Morgenpost“.
Woidke fordert mehr Geld vom Bund
Dies werde er auch bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 26. März unterstreichen. In diesem Jahr hat Brandenburg bislang rund 160 Millionen Euro für die Unterbringung der Menschen eingeplant; hinzu kommen die Kosten der Kommunen. Der Bund bezahle derzeit nach dem Asylkompromiss jährlich 15 Millionen Euro, erklärte Woidke. „Das geht nicht auf Dauer.“ Aus seiner Sicht wäre es sinnvoll, wenn der Bund die gesamte Erstaufnahme der Flüchtlinge finanziert. Diese erfolge ohnehin in der Regie des Bundesamtes.
Bei einem zweiten Asylgipfel an diesem Freitag (27. Februar) will die rot-rote Landesregierung die Situation unter anderem mit Vertretern von Wohlfahrts- und Flüchtlingsverbänden beraten. Die Situation in der Erstaufnahme ist laut Ministerium mit derzeit 1760 Menschen erneut angespannt. Ende Januar lebten laut Angaben knapp 8400 Asylbewerber in Brandenburg, davon mehr als 5800 mit einer Aufenthaltserlaubnis. (dpa)
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