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Vor mehr als 100 Jahren bekam Robert Koch den Nobelpreis für die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers. Die Infektionskrankheit ist aber auch heute noch nicht besiegt.

© dpa

Welttuberkulosetag am 24. März: Mehr Tuberkulose-Fälle in Brandenburg

In Brandenburg steigt die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen seit Jahren kontinuierlich an. Doch das Infektionsrisiko ist sehr gering.

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Potsdam - In Brandenburg werden immer mehr Fälle von Tuberkulose (TBC) registriert. 2015 waren es nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) 172 - also 55 Fälle mehr als ein Jahr zuvor. Generell steigen die Fallzahlen zwischen Elbe und Oder seit dem Jahr 2012 kontinuierlich an. Mit sieben Erkrankungen pro 100 000 Einwohner (2015) liegt Brandenburg in etwa auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 5866 Fälle gezählt; das sind 1334 mehr als 2014.

Der Anstieg ist nach Angaben des RKI und des Brandenburger Gesundheitsministeriums unter anderem auf die Zuwanderung nach Deutschland aus Ländern mit einer hohen Tuberkulose-Verbreitung zurückzuführen. Für die Flüchtlinge gibt es gesetzlich vorgeschriebene Untersuchungen.

Infektionsrisiko sehr gering

Um die Ausbreitung zu verhindern, müsse ermittelt werden, wo sich ein TBC-Kranker angesteckt habe und ob er weitere Menschen infiziert haben könnte, hieß es. "Trotz des Anstiegs der Tuberkulose-Fallzahlen ist das Infektionsrisiko innerhalb der Allgemeinbevölkerung unverändert sehr gering", betonte RKI-Präsident Lothar Wieler in Zusammenhang mit dem Welttuberkulosetag.

Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Sie ist laut RKI mit Medikamenten heilbar. Unbehandelt kann sie tödlich verlaufen. Zumeist wird die Krankheit von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen. Hierfür ist aber in der Regel eine größere Zahl von Erregern und eine längere Zeit des Kontakts zum Kranken notwendig.

Der Arzt und Mikrobiologe Robert Koch (1843-1910) hatte am 24. März 1882 bekanntgegeben, dass er den bakteriellen Erreger der damals noch tödlichen Schwindsucht (Tuberkulose) entdeckt habe. 1905 wurde ihm dafür der Nobelpreis verliehen. Nach Angaben der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe wird die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen auf weltweit rund neun Millionen geschätzt. Etwa zwei Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Tuberkulose. (dpa)

Georg-Stefan Russew

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