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Potsdamer Pendler auch betroffen: Mehrere S-Bahnstrecken gestört

Erst der Schnee, dann eine Signalstörung und ein defekter Zug: Bei der Berliner S-Bahn kommt es auch am Dienstag weiter zu Ausfällen. Ein kaputter Zug an der Schönhauser Allee sorgt für Verspätungen auf der Ringbahn. Betroffen sind aber auch Potsdamer Pendler.

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Berlin/Potsdam - Wie schon am Montag kam es auch am Dienstag zu Störungen auf der S-Bahnlinie 7 zwischen Potsdam und Berlin. Ursache war diesmal eine Signalstörung an der S-Bahnstation Nöldnerplatz und ein defekter Zug an der Schönhauser Allee.

Ein Schienenbruch am Potsdamer Platz verursachte zusätzlich Verspätungen. Das gebrochene Schienenstück wurde provisorisch gesichert und sollte während der Betriebspause in der Nacht zum Mittwoch ausgetauscht werden, wie ein Bahnsprecher mitteilte. Der regionale Bahnverkehr lief hingegen am Dienstag nach Beobachtungen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg ohne größere Störungen.

Berlin-Tegel bekam es mit den Auswirkungen des Stillstands am Frankfurter Flughafen zu tun. Deutschlands größter Airport war nach heftigen Schneefällen geschlossen worden. Deshalb ging auch vom Flughafen Tegel zunächst keine Maschine mehr nach Frankfurt/Main. Wegen des Winterwetters wurden auch einzelne Flüge nach Paris gestrichen, wie Flughafensprecher Lars Wagner mitteilte. Wie viele Reisende in Tegel betroffen waren, konnte er nicht sagen.

Trotz Schnee und Glätte krachte es auf den Berliner Straßen nicht öfter als sonst. "Wahrscheinlich haben sich die Berufspendler an die Witterungsverhältnisse gewöhnt und fahren entsprechend vorsichtig", sagte ein Polizeisprecher. Auch bei der Berliner Feuerwehr führten die Minusgrade nicht zu steigenden Einsätzen. "Wir haben die eine oder andere Schneewehe beseitigt. Aber es hat uns nicht wirklich getroffen", sagte ein Feuerwehrsprecher.

Offensichtlich hatten sich viele Autofahrer am Dienstag nicht wie gewohnt ins eigene Auto gesetzt, sondern waren auf den öffentlichen Nahverkehr umgestiegen. In den Bahnen und Busse drängten sich die Menschen. U-Bahnzüge waren im Berufsverkehr manchmal so voll, dass nicht alle Fahrgäste mitkamen.

Davon profitierten Taxifahrer. "Das ist eigentlich immer so, wenn das Wetter schlecht ist", sagte der Geschäftsführer von Taxi Berlin, Hermann Waldner. Zwischen 7 und 9 Uhr gingen bei solchen Wetterlagen etwa 50 bis 60 Prozent Taxibuchungen mehr ein als an normalen Tagen. Taxi Berlin ist ein Zusammenschluss der großen Taxifunkzentralen.

Die gebrochene Schiene wurde morgens im Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn entdeckt. Die Bruchstelle lag nur zehn Meter vom Bahnsteig an Gleis vier in der Station Potsdamer Platz entfernt, wo die Züge schon kein hohes Tempo mehr haben. Gleisenden und Gleisunterbau seien soweit abgesichert worden, dass die Züge vorläufig mit Tempo 20 die Bruchstelle passieren könnten, erläuterte ein Bahnsprecher. In der Nacht sollte ein zwei Meter langes neues Stück in den Schienenstrang eingeschweißt werden. Nach Auskunft der Deutschen Bahn sind Schienenbrüche zumeist auf Temperaturschwankungen zurückzuführen.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB hielt der Deutschen Bahn vor, dass ihre Anlagen in keiner guten Verfassung seien. Wenn am Potsdamer Platz unterirdisch ein Gleisbruch den Verkehr störe, habe das nichts mit der Witterung zu tun, sagte IGEB-Sprecher Jens Wieseke.

Über die Mittagsstunden fuhren die Züge der S7 nur mit Verpätung, am Dienstagnachmittag blockierte ein defekter Zug dann die Ringbahnlinien S 41 und S 42. Gegen 13.30 Uhr meldete die S-Bahn über das soziale Netzwerk Twitter, dass die Störung behoben sei. Weitere Störungen gab es in Berlin auf der Ringbahn. Hier war am Nachmittag ein defekter Zug liegengeblieben. Außerdem fuhr die S45 wie am Vortag überhaupt nicht.

Am Dienstag hatte das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn 486 Viertelzüge mit jeweils zwei Wagen im Einsatz. Am Montag, als der Wintereinbruch den S-Bahnverkehr auch schon erheblich behinderte, waren es 501 Viertelzüge gewesen. In der vergangenen Woche rollten täglich noch 514 bis 517 Viertelzüge.

Derzeit machen der S-Bahn in erster Linie ihre Züge der älteren Baureihe 485 zu schaffen, die unter dem Spitznamen "Coladose" bekannt ist. Eis und Schnee verursachten bei diesem Fahrzeugtyp wieder vermehrt Motorschäden und Türstörungen, sagte ein Bahnsprecher. (mar/dpa)

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