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Die Wettermodelle berechnen sehr große Neuschneemengen. Auch im Flachland sind örtlich 20 bis 40 Zentimeter Schnee denkbar.

© WetterOnline/WetterOnline Meteorologische Dienstleistungen GmbH/obs

Unwetterwarnung für Brandenburg: Meteorologen erwarten Schneesturm am Wochenende

Der Samstag soll noch relativ ruhig sein, aber dann: Vor allem für Autofahrer kann es gefährlich werden. Sogar zwanzig Zentimeter Schnee sind nicht ausgeschlossen.

Potsdam - Die Brandenburger müssen sich für das Wochenende auf frostige Temperaturen und sogar Schneestürme einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt starke Schneewehen und Glätte voraus. Beeinträchtigungen kann es sowohl im Straßen- als auch Bahnverkehr geben

“Am Samstag wird es noch verhältnismäßig ruhig sein”, sagt die Potsdamer DWD-Meteorologin Helga Scheef. Es wird nur ein wenig Schnee geben, allerdings auch Dauerfrost. Die Temperaturen fallen auf maximal zwei Grad Minus. Doch bereits in der Nacht zum Sonntag wird es starke Schneefälle geben, die sich am Sonntagvormittag fortsetzen. “Gerade im Bereich Potsdam, Mittelmark, Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald wird wahrscheinlich der meiste Schnee fallen”, prognostiziert Scheef. Mit einer Schneedecke von bis zu 15 Zentimetern Dicke ist in dieser Region demnach zu rechnen. Sogar zwanzig Zentimeter sollen nicht ausgeschlossen sein. 

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Die Ursache für das Schneegestöber ist der Wetterexpertin zufolge das Zusammentreffen von einerseits eisiger und trockener Luft aus Richtung Osten und andererseits warmer und feuchter Frühlingsluft aus dem Südwesten. Die Luftmassengrenze durchzieht das Bundesland in etwa auf Höhe der Landeshauptstadt. Daher kommt es in diesem Bereich zu starken Schneefällen. Wenn Kalt- und Warmluft zusammentreffen, führt das generell auch zu starkem Wind. Daher kann es am Wochenende zu ausgewachsenen Schneestürmen in der Mark kommen.  

Ursache: Instabiler Polarwirbel über der Arktis 

Dass ein solcher Kaltlufteinbruch möglich wurde, liegt auch an einem ungewöhnlich instabilen Polarwirbel in diesem Jahr. Bereits im Januar war das riesige Tiefdruckgebiet weit über der Arktis zusammengebrochen, der Jetstream wurde dadurch ebenfalls instabil. Das hat nun zur Folge, dass eisige Kaltluft bis weit in den Süden vordringen kann.  

In Brandenburg soll die Temperatur am Sonntag tagsüber auf sechs Grad Minus fallen. “Durch den kräftigen Ostwind fühlt sich die Temperatur aber noch viel kälter an”, sagt Helga Scheef. Die gefühlte Temperatur kann bei 15 Grad Minus, womöglich sogar bei 20 Grad Minus liegen. Zu Spaziergängen wird also vermutlich nur den besonders Unerschrockenen zumute sein 

Problematisch sind der Meteorologin zufolge aber vor allem die Windböen und stürmischen Böen mit Windstärke acht, die erwartet werden. “Es kommt zu kräftigen Schneeverwehungen”, sagt Scheef, und unwetterartigen Zuständen. Für Autofahrer bedeutet das: Glättegefahr. Aufpassen muss man vor allem auf freien Feldflächen, wo es kaum natürlichen Schutz vor den Schneewehen gibt. “Womöglich wird es an einigen Stellen schwer werden, überhaupt noch durchzukommen”, warnt Scheef. 

Besonders stark werden die Mitte und der Süden Brandenburgs betroffen sein. Im Norden des Bundeslandes wird es laut DWD weniger Schneefall geben. In den Regionen nördlich von Potsdam setzt der Schneefall erst ab Sonntagnachmittag ein. Die Schneedecke wird dort dünner sein, etwa fünf Zentimeter im Nordosten und zehn Zentimeter im Nordwesten. 

Bahnfahrende können Tickets umtauschen 

Die Deutsche Bahn rechnet mit Beeinträchtigungen des Schienenverkehrs. Dort wo mit Wetterauswirkungen zu rechnen sei, würden entsprechende Vorbereitungen getroffen, teilte ein Konzernsprecher am Freitag mit: “Arbeitsstäbe sind einberufen, Schneeräumtrupps sind in Bereitschaft gesetzt und Einsatzfahrzeuge werden strategisch positioniert.” Sollte es zu Einschränkungen kommen, werde die Bahn ihre Fahrgäste auf ihrer Website darüber informieren. 

Alle Fahrgäste, die ihre Reise aufgrund des Wintereinbruchs verschieben möchten, sollen ihr bereits gebuchtes Ticket für den Fernverkehr “bis einschließlich sieben Tage nach Störungsende” entweder flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren können. Auch Sitzplatzreservierungen können laut Bahn gratis umgetauscht werden. Auf der Website gibt es dafür ein Formular. 

Eigenheimbesitzer sollten daran denken, alle durch Frost gefährdeten Wasserleitungen und Gefäße zu leeren, bevor die Minusgrade einsetzen.

Beruhigung zum Wochenbeginn erwartet 

Auch für die Straßenreinigungen ist das Winterwetter eine Herausforderung. Die Stadtentsorgung Potsdam (STEP) habe die Fahrbahnen der Landeshauptstadt bereits mit Sole vorpräpariert, teilte ein Sprecher am Freitag mit. So könne der erste Schneefall abgefangen werden und die Räumfähigkeit erhalten bleiben.  

Nach dem Wochenende soll sich der Wind laut DWD wieder beruhigen. Auch die starken Schneefälle sollen aufhören. Aber in der Nacht wird es trotzdem sehr kalt. Noch für Montagmorgen sagt der DWD etwa neun Grad Minus voraus. 

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