
© Bernd Settnik/dpa
Nach Rücktritt Saskia Ludwigs: Michael Schierack soll die Brandenburger CDU führen
Nachdem Saskia Ludwig ihren Rücktritt erklärt hat, hat die CDU in Brandenburg sich für einen neuen Vorsitzenden entschieden. Die Entscheidung sei mit großer Mehrheit gefallen. Es habe nur eine Gegenstimme gegeben.
Stand:
Potsdam – Brandenburgs CDU versucht nach den jüngsten Erschütterungen um den Sturz von Parteichefin Saskia Ludwig einen Neustart – mit geschlossenen Reihen: Neuer Landesvorsitzender der Union soll der Cottbuser Abgeordnete, Arzt und bisherige Vize-Parteichef Michael Schierack werden. Das hat der 25-köpfige Landesvorstand nach vierstündiger Beratung Mittwochnacht in Potsdam beschlossen. Und zwar mit nur einer Gegenstimme, als Empfehlung für den Wahlparteitag am 17.November. Folgt der Parteitag dem Votum, wird Brandenburgs Union künftig von einer Doppelspitze geführt.
Am Dienstag war der bisherige CDU-Generalsekretär Dieter Dombrowski zum Vorsitzenden der Landtagsfraktion gewählt worden. Er stehe für einen harten, aber sachlichen Oppositionskurs, in der Partei für einen „kooperativen Stil“, kündigte Schierack als designierter Parteichef an. „Wir sind eine konstruktive Opposition.“ Ebenfalls in Abgrenzung zu Vorgängerin Saskia Ludwig bekannte sich Schierack zum Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Als Themenfelder, auf denen er das Profil der Landes-Union weiter schärfen will, nannte Schierack den Landeshaushalt, den BER-Flughafen und die Bildungspolitik.
Es sei gemeinsames Ziel, 2014 die rot-rote Koalition zu beenden, es gebe in der Union keine Lager, sagte Dombrowski, der selbst Ambitionen auf das Doppelamt hatte, dann aber doch auf eine Kandidatur für den Parteivorsitz verzichtete. Für eine Doppelspitze hatte sich im Interview mit dieser Zeitung zuvor der CDU-Ehrenvorsitzende und frühere brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm stark gemacht. Im Anschluss an die Sitzung zeigte sich Schönbohm zufrieden und zuversichtlich, dass die Union mit der designierten Führungsmannschaft zu Geschlossenheit zurückkehre.
Brandenburgs neue CDU-Generalsekretärin und Nachfolgerin Dombrowskis auf diesem Posten soll die direkt gewählte CDU-Landtagsabgeordnete Anja Heinrich aus Elbe-Elster werden, womit das Amt erstmals von einer Frau übernommen würde. Heinrich gilt eher als unbeschrittenes Blatt, war aber hinter den Kulissen am Führungswechsel der Landes-Union beteiligt. Dem Vernehmen nach stammt der Brandbrief der vier CDU-Landräte, die offen den Rücktritt von Saskia Ludwig als Partei- und Fraktionschefin gefordert und damit den Sturz beschleunigt hatten, maßgeblich aus ihrer Feder. Sie stehe für „Transparenz“, und dafür, dass „Klartext“ gesprochen wird, sagte sie.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: