Brandenburg: Misstöne überschatten Filmerfolge Medienboard warnt vor Förder-Durcheinander
Berlin / Potsdam - Die Bilanz für das Filmjahr in Berlin und Brandenburg klingt erfolgreich. Dennoch schlichen sich auch Misstöne in das Jahresfazit der Filmfördergesellschaft Medienboard Berlin-Brandenburg vom Mittwoch ein.
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Berlin / Potsdam - Die Bilanz für das Filmjahr in Berlin und Brandenburg klingt erfolgreich. Dennoch schlichen sich auch Misstöne in das Jahresfazit der Filmfördergesellschaft Medienboard Berlin-Brandenburg vom Mittwoch ein. Zunächst aber die Erfolge: Vier Oscars für die Studio-Babelsberg-Koproduktion „Grand Budapest Hotel“, 13 deutsche Filmpreise, sechs geförderte Filme unter den zehn erfolgreichsten deutschen Filmen, 135 Millionen Euro, die in der Region dank der Förderung ausgegeben wurden – all das sind Kennziffern für ein gutes Jahr für den Film in der Region.
Außerdem setzt Berlin-Brandenburg auf hochqualitative Serienproduktion, Nach den Drehs der US-Reihen „Homeland“ und „Station Berlin“ werden auch deutsche Serien gefördert, darunter „Berlin Babylon“, das derzeit ebenso wie die Kinderbuchverfilmung „Jim Knopf“ in den Babelsberger Studios produziert wird. Doch genau von dort kommen warnende Töne. Erst unlängst hatten die Babelsberger Studiochefs die unattraktiven Förderrichtlinien in Deutschland bemängelt. Seit über einem Jahr machen internationale Produktionen einen Bogen um Babelsberg (PNN berichteten). Auch Filmförderchefin Kirsten Niehuus und die Landesvertreter aus Berlin, Staatskanzleichef und Medienboard-Aufsichtsratschef Björn Böhning (SPD) und Hendrik Fischer, Brandenburgs Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, sahen das kritisch. Die Förderrichtlinien müssten deutschlandweit angepasst werden, um mit Osteuropa, London oder Kanada mithalten zu können. „Es ist bekannt, dass Brandenburg und Berlin auf eine steuerbasierte Förderung setzen“, so Böhning. Das sei aber nur mit anderen Bundesländern und dem Bund gemeinsam durchzusetzen. Zudem forderten Fischer und Böhning, das Durcheinander der Filmförderung in Bund und Ländern mit unzähligen Richtlinien und Fördertöpfen zu vereinfachen. Vor dieser Unübersichtlichkeit würden sich internationale Koproduktionen scheuen, so Böhning. Kay Grimmer
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