Brandenburg: Mit belgischer Schokolade in der Mark zum Sieg
Beste Unternehmerinnen des Landes Brandenburg 2005 ausgezeichnet / Confiserie-Chefin ausgezeichnet
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Beste Unternehmerinnen des Landes Brandenburg 2005 ausgezeichnet / Confiserie-Chefin ausgezeichnet Potsdam - Als „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2005“ ist die Belgierin Goedele Matthyssen in Potsdam geehrt worden. Die geschäftsführende Gesellschafterin der Confiserie Felicitas GmbH in Hornow-Wadelsdorf (Spree-Neiße) stellt Konfekt nach Rezepten ihres Heimatlandes her. Sie nahm die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag von Arbeitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) beim Unternehmerinnen- und Gründerinnentag entgegen. Matthyssen habe seit der Firmengründung im Jahr 1992 ein Wachstumsunternehmen mit überregionaler Ausrichtung erfolgreich aufgebaut, hieß es. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) hat den Preis gestiftet. Insgesamt wurden zehn Unternehmerinnen ausgezeichnet, die eine Jury aus fast 60 Bewerbungen ermittelt hatte. In Brandenburg gibt es nach offiziellen Angaben 30 000 beruflich Selbstständige Frauen. Fast jedes dritte Unternehmen werde von einer Frau geführt – drei Prozent über Bundesdurchschnitt. Den zweiten Platz in dem Wettbewerb erreichte Birgit Gutenmorgen, Inhaberin des Hotels Gutenmorgen in Zechlin (Ostprignitz-Ruppin). Auf den dritten Platz kam Petra Damm, geschäftsführende Gesellschafterin der aircom Druckluft GmbH in Wildau (Dahme- Spreewald). Einen Sonderpreis erhielt Sylvia Uhlig, geschäftsführende Gesellschafterin der Fürst Fensterbau GmbH in Fürstenwalde (Oder- Spree). Die Siegerin Goedele Matthyssen hat sich in Brandenburg als erfolgreiche Unternehmerin durchgesetzt. Anfang der 90er Jahre kam sie mit ihrem Ehemann Peter Bienstmann in das kleine Lausitzer Dorf Hornow bei Spremberg. „Wir fingen bescheiden an und eröffneten Ende 1992 in einer ehemaligen LPG-Küche unsere Confiserie“, so die 37-jährige. Anfangs stießen sie mit ihrer Geschäftsidee nicht überall auf Begeisterung. Beziehungen zu Lieferanten und Kunden mussten aufgebaut und die Produktpalette erweitert werden, dafür wurden Kredite benötigt. „Viele Leute sagten, es gebe doch schon genug Schokolade - was sollen wir hier denn noch mit Schokolade aus Belgien“, erzählt die gelernte Chocolatiere. Außerdem waren die Leckereien für einige Leute ungewohnt teuer. 1996 entging der kleine Betrieb nur knapp der Pleite. Doch dann merkten die Kunden, dass es einen Unterschied zwischen handgefertigter Schokolade und der Massenproduktion gibt. Die Spezialitäten von Matthyssen und ihrem Mann finden seitdem reißenden Absatz. Inzwischen produzieren in der Saison 39 Frauen die leckeren Kostbarkeiten, zum Beispiel Osterhasen, Ostereier, Pralinen sowie Körbe und Schalen zum Aufessen. Sie gehen an 500 Fachgeschäfte vor allem in den neuen Bundesländern.Peter Jähnel
Peter Jähnel
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