Brandenburg: Mit der Regionalbahn schneller ins Umland
Reisezeiten sollen ab Mai 2006 – rechtzeitig zur Fußball-WM – deutlich kürzer werden
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Reisezeiten sollen ab Mai 2006 – rechtzeitig zur Fußball-WM – deutlich kürzer werden Potsdam - Die Regionalbahn-Verbindungen von Brandenburg nach Berlin sollen ab Mai 2006 die weltweit besten werden – rechtzeitig zur Fußball-WM. Das hat Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, gestern in Potsdam angekündigt. Mit der Fahrplan-Umstellung zum Mai 2006, so sein Versprechen, werde der Nahverkehr Hauptstadt-Region „in der Champions League mitspielen“, sich mit Paris, London oder New York messen lassen können. „Weltspitze ist, dass man aus der ganzen Region in vertretbaren Zeiten in den Ballungsraum kommen wird.“ Ermöglicht werden soll dieser „Meilenstein für den Nahverkehr“ durch die für Mai 2006 geplante Öffnung des neuen Nord-Süd-Tunnels in Berlin, erläuterte Infrastrukturminister Frank Szymanski (SPD). Durch diesen Tunnel können die Regionalzüge aus dem Norden und dem Süden Brandenburgs künftig direkt zum Berliner Hauptbahnhof und den Lehrter Bahnhof fahren – statt wie bislang lange Umwege über den Berliner Außenring in Kauf zu nehmen. Dadurch verkürzen sich laut Szymanski die Nord-Süd-Reisezeiten nach Berlin „um 20 bis 40 Prozent“. Konkret: Von Luckenwalde zum Potsdamer Platz dauert die Fahrt künftig 39 Minuten – statt bisher 66 Minuten, von Eberswalde sind es 38 statt bisher 61 Minuten. Um den bevölkerungsstarken Boom-Landkreis Teltow-Fläming besser an die Hauptstadt anzubinden, wird zudem eine neue Regionalexpresslinie (RE 7: Dessau – Berlin Waldstadt/Wünsdorf) eingerichtet. Mit dem RE 7 und einer weiteren Linie (RB10/RB14: Nauen – Berlin – Senftenberg) soll zugleich auch der Flughafen Schönefeld besser angebunden werden. Vom Potsdamer Hauptbahnhof fährt künftig stündlich eine neue Regionalbahn (RB 22) nach Berlin-Schönefeld. Nebeneffekt: Der RE 7 endet in der Waldstadt Wünsdorf, wo einst das russische Oberkommando seinen Sitz hatte und seit zehn Jahren ohne sonderlichen Erfolg der Aufbau einer Wohn- und Behördenstadt versucht wird. Dagegen wird sich auf den bisherigen Ost-West-Achsen, wo die Regionalzüge schon jetzt zügig durch Berlin fahren können, nichts ändern: So bleibt es beim Regionalexpress RE 1 (Magdeburg – Frankfurt/Oder), der frequentiertesten Linie in der Region, bei den bisherigen Taktzeiten. Vom verbesserten Angebot verspricht sich der VBB eine weitere Erhöhung der Fahrgastzahlen – 2004 waren es 45 Millionen. Mit dem neuen Fahrplan soll es auch Verbesserungen für die Lausitz geben, kündigte VBB-Geschäftsführer Franz an. So soll Cottbus ein „Umsteigeknoten werden“, sagte er. „Bisherige lange Wartezeiten beim Umsteigen fallen dann weg.“ Dies betreffe zum Beispiel die Verbindungen aus Senftenberg, Spremberg oder Leipzig. Der Wermutstropfen: An den langen Reisezeiten von Cottbus nach Berlin wird sich nichts ändern, bestätigte Szymanski. Dafür müsse erst die Trasse ausgebaut werden. Entsprechende Verhandlungen führe Brandenburg mit dem Bund. „Da gibt es deutlichen Nachholbedarf“, so der Minister.
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