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Brandenburg: Mit Gruß aus dem Ländle Grüne erwählen Künast zur Spitzenkandidatin

Berlin - Mit fünf Euro und einem „Lächeln für Renate“ ist man dabei. Das versprechen Zahnputztabletten, im Set für 8,50 Euro, für die im Foyer des Tempodroms in Berlin geworben wird.

Von Sabine Beikler

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Berlin - Mit fünf Euro und einem „Lächeln für Renate“ ist man dabei. Das versprechen Zahnputztabletten, im Set für 8,50 Euro, für die im Foyer des Tempodroms in Berlin geworben wird. Davon spendet „Denttabs“ fünf Euro in die Wahlkampfkasse der Grünen.

Sein typisches Schmunzeln hat auch Winfried Kretschmann aufgesetzt, der im großen Saal per Videobotschaft zu den 820 Berliner Grünen-Mitgliedern am Sonnabend „Grüße aus dem Ländle“ sendet. Der erste designierte grüne Ministerpräsident in Baden-Württemberg erwartet auch in Berlin im September eine „grün-rote Regierung“. Man wolle „grünen Dampf“ in die Republik bringen. Und mit Renate Künast, die „nicht nur eine Kampffrisur, sondern auch eine Kampfnatur“ habe, werde das auch klappen.

Die 55-Jährige, die am Sonnabend von über 90 Prozent der Mitglieder offiziell zur Spitzenkandidatin gewählt wird, beginnt ihre Rede vor den Parteimitgliedern mit Humor. „Als größte schwäbische Stadt außerhalb Baden-Württembergs werden wir dieses Ziel in Berlin schon schaffen.“ Künast kritisiert die „ideenlose Politik“ des Senats, der „ausgelaugt“ Problemlösungen aussetze und vor sich her schiebe. Und all das würde noch getoppt mit der Maßgabe „Ich mache das zur Chefsache. Dann geht es nämlich schief“ – damit meinte Künast den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, den sie aber kein einziges Mal namentlich in ihrer Rede erwähnte. „Jetzt fängt der Wahlkampf richtig an. Wir werden so stark werden, dass die Berliner uns das Steuerrad in die Hand drücken. Wir sind bereit, die Verantwortung für das Ganze zu übernehmen.“

Die positive Stimmung für die Grünen habe nicht nur mit der Atomkatastrophe in Japan zu tun, sondern mit Glaubwürdigkeit, die stärker als der Zeitgeist sei. Man habe von Anfang an den Ausstieg aus der Atomkraft und den Einstieg in regenerative Energien proklamiert. Berlin müsse Klimahauptstadt werden. Diese Chancen habe der Senat bisher nicht genutzt. Auch bei der Bildung, hier sei die Qualität die zentrale Frage.

Es war eine sehr kämpferische Rede, die Künast hielt und für die sie mit stehenden Ovationen und einem sehr guten Stimmergebnis gefeiert wurde. Sabine Beikler

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