Brandenburg: Mit Herz und Schnauze
Freundlichkeitskampagne des Berliner Senats
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Berlin - Die neue Hauptstadtkampagne hat einen ironischen Unterton. Berlin werde mit ihr „noch freundlicher“, kündigte Senatssprecher Richard Meng am Montag bei der Vorstellung der Kampagne „Mit Herz und Schnauze“ an. Der Humor der Berliner sei eher robust, so Meng. Nun aber sollten Touristen erfahren, dass sie in der Stadt freundlich empfangen würden und auf ihre Fragen auch Antworten bekämen. Vor Jahren sei von der Servicewüste Deutschland die Rede gewesen. Die neue Kampagne solle zeigen: „Die Servicewüste haben wir hinter uns.“ Die Freundlichkeitsoffensive ist Teil der „Be-Berlin“-Kampagne des Senats und der Berlin Partner. Ihr Motto ist entsprechend „sei interessiert, sei informiert, sei berlin“.
Getragen wird die Kampagne von einigen tausend Polizisten, Busfahrern, Messemitarbeitern, Straßenkehrern. Sie tragen das sogenannte Info-I als Anstecknadel, ihre Fahrzeuge sind durch gleichartige Aufkleber gekennzeichnet. Das Logo, ein Herz mit Schnauze, soll Touristen ermuntern, die Leute mit dem „Info-I“ anzusprechen, wenn sie Fragen haben. Dreizehn Behörden und landeseigene Unternehmen sind dabei, die Verkehrsbetriebe ebenso wie der Taxi Funk und der Hotel- und Gaststättenverband.
Organisiert wird die Freundlichkeitskampagne von der landeseigenen Organisation Berlin Partner. Die Teilnahme sei freiwillig, sagte der Geschäftsführer von Berlin Partner, René Gurka. Bislang hätten sich etwa 1000 Polizisten, 1400 S-Bahner, 500 BVG-Mitarbeiter und 150 Straßenfeger zum Mitmachen bereit erklärt. Sie hätten davon keinerlei Vorteile, würden aber „ein Stück weit die Stadt wieder nach vorne“ bringen.
BTM-Geschäftsführer Burkhard Kieker sagte, täglich kämen bis zu 400 000 Touristen nach Berlin. Sie sollten im Zuge der Kampagne die Erfahrung machen: „Hier werdet ihr freundlich aufgenommen.“ Touristen werden auf das „Info-I“ schon bei der Internationalen Tourismusbörse stoßen. Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft, der Jahrestag der Maueröffnung, der 3. Oktober sind weitere Schwerpunkte der Freundlichkeitsoffensive.
Zwischendurch soll es immer wieder Werbeaktionen der Berlin Partner geben, um den Kreis der „Info-I“-Träger zu erweitern. Die Kosten der Kampagne liegen laut Senatssprecher Meng bei 200 000 Euro für Materialien wie die Postkarten und die Aufkleber. Einen Unterschied zu der Freundlichkeitskampagne zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gibt es offenbar nicht. Senatssprecher Meng sagte dazu: „Das baut aufeinander auf.“Werner van Bebber
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