Brandenburg: Mit Kohls Kanzler-U-Bahn Richtung Schröder
Offizieller Baubeginn für neuen U-Bahnhof der Stummel-Linie / Grüne kritisieren Luxusprojekt
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Offizieller Baubeginn für neuen U-Bahnhof der Stummel-Linie / Grüne kritisieren Luxusprojekt Berlin - Berlins Verkehrsnetz wird enger – zumindest mitten in der Mitte. Mit dem ersten Spatenstich hat gestern in Berlin die entscheidende Phase der Bauarbeiten an der so genannten Kanzler-Linie begonnen – eines der umstrittensten Bauvorhaben der Stadt. Seitdem der damalige Kanzler Kohl in den 90er-Jahren die Mitte für die Regierung neu plante, wird über die U-Bahn vom Alex zum Lehrter Bahnhof gestritten, da die Linie parallel zu Bus- und S-Bahnlinien verlaufen wird. Im Unterschied zu früheren Plänen soll ein kompletter unterirdischer Haltepunkt am Brandenburger Tor mit zwei Zugängen entstehen. Der Rohbau soll 2006 fertig sein, damit die Teilstrecke zwischen Lehrter Bahnhof und Pariser Platz zur Fußball-Weltmeisterschaft provisorisch in Betrieb gehen kann. Zugleich werden damit die Weichen für den Lückenschluss bis zum Alexanderplatz gestellt, der bis 2020 abgeschlossen sein soll. Der Ausbau der so genannten Stummel-U-Bahn (U 55) ist Teil der geplanten Verlängerung der U 5 vom Alex bis zum Lehrter Bahnhof (Nähe Kanzleramt), die der Senat 2001 aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt hatte. Im Vorjahr gab er aber grünes Licht für das Projekt, da der Bund für den Fall einer Weigerung mit der Rückforderung von Zuschüssen in Millionenhöhe gedroht hatte. Immerhin waren bereits 190 Millionen Euro in den Bau geflossen. Weit teurer wird jedoch der Lückenschluss zum Alexanderplatz mit rund 450 Millionen Euro, der 2007 oder 2008 beginnen soll.Der Bau dieses Teilstücks gilt als höchst kompliziert. Zum einen muss die Spree unterquert werden, zum anderen werden Probleme mit der Statik historischer Bauten Unter den Linden befürchtet. Die Grünen kritisieren das Vorhaben als „Luxusprojekt“, das sich die Stadt aus ihrer Sicht nicht leisten kann. Grünen-Verkehrsexpertin Claudia Hämmerling bezeichnete das Festhalten des Senats an dem Verkehrsprojekt als „völlig unverständlich“. Immerhin werde damit Parallelverkehr zur S-Bahn und zur Buslinie 100 geschaffen. Ch. Schultze
Ch. Schultze
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