Brandenburg: Moppel, fette Rinder, satte Schweine im Wald
Im neuen Statistik-Jahrbuch steht alles über Brandenburg – wirklich alles
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Im neuen Statistik-Jahrbuch steht alles über Brandenburg – wirklich alles Potsdam - Man könnte meinen, Brandenburg ist ein weites Land. Die Landbevölkerung muss lange Wege zurücklegen, ist oft an der frischen Luft, lebt gesund. Ergo dürfte sie schlanker sein als der Großstädter. Fehlanzeige! Was man nach dem Besuch einer Dorfkneipe ahnt, ist jetzt amtlich belegt – im soeben erschienen Statistik-Jahrbuch des Landes. Danach bringt die Brandenburgerin 67,2 Kilogramm auf die Waage – im Durchschnitt zwei Kilo mehr als die Berlinerin. Zur Ehrenrettung: Die ostdeutsche Damenwelt in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen oder Mecklenburg – mit 68,7 Spitzenreiter – ist noch kräftiger. Der Brandenburger ist nicht besser. Er wiegt mit 81,1 Kilo ebenfalls mehr als der Berliner ( 79,2) und ist mit 1,76 Metern noch exakt einen Zentimeter kürzer als der Hauptstädter, der exakt die deutsche Durchschnittsgröße repräsentiert. Ein Zusammenhang des Gewichtstrends zu einer anderen Tabelle darf vermutet werden. So wird in Brandenburg mehr geschlachtet, etwa 63 179 Rinder 2003 – 2000 mehr als im Jahr zuvor. Siehe da: Auch die Rinder in Brandenburg werden immer dicker. So wog der Brandenburger Bulle 2003 genau 353 Kilogramm – zehn Kilo mehr als 2002, sogar 17 Kilo mehr als 1997. Kurzweiliges, Lehrreiches und Amtliches – von der Wirtschaftsentwicklung bis zu den Bevölkerungstrends – findet sich in dem 613-Seiten-Werk. So erfährt man, dass der Brandenburger im Durchschnitt in einer 75,8 Quadratmeter großen Wohnung lebt. Das ist zwar weniger als der deutsche Durchschnitt von 85,1 aber schon der Spitzenwert im Osten. Noch aufschlussreicher ist die Jagd-Bilanz. Danach haben Brandenburgs Jäger in der Saison 2003/2004 rund 52 600 Wildschweine erlegt - 26 000 weniger als im Vorjahr. Die Gründe finden sich nicht in der Statistik. Das Forstministerium klärt auf, woran die geringe Trefferquote lag: „Der Winter war mild. Deshalb war das Wild satt, musste kaum zur Nahrungssuche auf Felder und Wiesen, wo sie von den Hochsitzen leichter gejagt werden können." Da hilft wohl nur ein harter Winter.
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