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Brandenburg: Mord in Berlin: Verdächtiger stellt sich Mann streitet Tat in Kaulsdorf aber ab

Berlin - Der seit Dienstagmittag mit Videoaufnahmen der BVG gesuchte Tatverdächtige im Kaulsdorfer Mordfall hat sich offenbar am Mittwochmittag gestellt. Nach Angaben der Berliner Polizei betrat ein Mann gegen 13 Uhr eine Polizeidienststelle in Hellersdorf und verlangte nach einem Beamten.

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Berlin - Der seit Dienstagmittag mit Videoaufnahmen der BVG gesuchte Tatverdächtige im Kaulsdorfer Mordfall hat sich offenbar am Mittwochmittag gestellt. Nach Angaben der Berliner Polizei betrat ein Mann gegen 13 Uhr eine Polizeidienststelle in Hellersdorf und verlangte nach einem Beamten. „Er gab an, sich auf dem Video wiedererkannt zu haben. Er streitet aber ab, mit der Tat in Verbindung zu stehen“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochnachmittag. Zuvor hatte die Polizei per Twitter gemeldet, dass sich ein Mann gestellt habe. „Ob er tatsächlich derjenige auf dem Video ist und ob er mit der Tat in Verbindung gebracht werden kann, wird derzeit ermittelt“, sagte der Sprecher weiter. Der Mann wurde vorläufig festgenommen und wird nun von den Ermittlern der Mordkommission vernommen. Weitere Informationen zu seiner Identität wurden bis Redaktionsschluss nicht herausgegeben.

Bei dem Mann auf dem Video handelt es sich um einen Brillenträger in mittleren Jahren. Er hat schütteres Haupthaar und einen deutlichen Bauchansatz. Nur einen Tag nach der Veröffentlichung der Bilder – Aufnahmen aus den Bahnhöfen Frankfurter Allee und Wuhletal – waren bei der Polizei schon 15 konkrete Hinweise auf den Verdächtigen eingegangen. Darunter waren auch die Namen mehrerer Männer, die als Verdächtige infrage kamen. Die Namen seien von Anrufern genannt worden, die den Mann auf dem Foto wiedererkannt haben wollen, hieß es bei der Polizei. Unklar ist, wie viele Personen sich im Kreis der Verdächtigen befinden – und ob der Mann, der sich in Hellersdorf stellte, schon vorher zu diesem Kreis gehörte. Insgesamt waren bis zum Mittwochabend 105 Hinweise aus der Bevölkerung zum Kaulsdorfer Mordfall eingegangen.

Der Verdächtige war den Ermittlern bei der Auswertung der Videoaufzeichnungen aus der Tatnacht – von Freitag auf Samstag – aufgefallen. Wie das Opfer war er auf den Aufnahmen auf den Bahnhöfen Frankfurter Allee und Wuhletal zu sehen. Schon auf dem Bahnsteig Frankfurter Allee hatte er sich auffällig für das spätere Opfer interessiert und seine Nähe gesucht. Als die 18-Jährige um 1.24 Uhr in eine U-Bahn der Linie U5 Richtung Hönow stieg, war auch der Mann in den Zug gestiegen. Auch während der Fahrt soll sich der Verdächtige in der Nähe der Frau aufgehalten haben. Als diese um 1.37 Uhr am U- und S-Bahnhof Wuhletal ausstieg und zum Ausgang lief, war ihr der Verdächtige mit zügigen Schritten gefolgt.

Am nächsten Morgen war der Leichnam der 18-Jährigen in einem Gebüsch ganz in der Nähe des Bahnhofs entdeckt worden. Laut Polizei starb sie durch Gewaltanwendung gegen den Oberkörper, weitere Details zu den Verletzungen wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt. Auch zum Motiv des Täters äußerte sich die Polizei nicht; ein Sexualverbrechen wurde aber ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Am Mittwochabend hielt die evangelische Kirchengemeinde in der Nähe des Tatorts eine Gedenkandacht für die 18-Jährige ab.

Timo Kather

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