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Brandenburg: Münch stellt mehr neue Lehrer ein

Potsdam - Trotz harter Sparvorgaben der rot-roten Landesregierung wird das von Martina Münch (SPD) geführte Bildungsministerium für das kommende Schuljahr mindestens 250 neue Lehrer und damit 100 mehr als bislang vorgesehen einstellen. „Wir stellen trotz angespannter Haushaltslage nahezu doppelt so viele Lehrkräfte ein wie bisher geplant“, sagte Münch am Mittwoch in Potsdam.

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Potsdam - Trotz harter Sparvorgaben der rot-roten Landesregierung wird das von Martina Münch (SPD) geführte Bildungsministerium für das kommende Schuljahr mindestens 250 neue Lehrer und damit 100 mehr als bislang vorgesehen einstellen. „Wir stellen trotz angespannter Haushaltslage nahezu doppelt so viele Lehrkräfte ein wie bisher geplant“, sagte Münch am Mittwoch in Potsdam. „Das ist mehr, als wir derzeit brauchen, um die vereinbarte Schüler-Lehrer-Relation von 15,4 zu 1 zu halten.“ Besonders gefragt im Schuljahr 2011/12 sind Lehrkräfte für Grundschulen, für Oberschulen und für Sonderpädagogik sowie in geringerem Umfang auch für Gymnasien.

Die Nachricht kam überraschend, zumal das Kabinett am Dienstag den Haushaltsentwurf für 2011 verabschieden will. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hatte vor einigen Monaten einen konsequenten Rotstift-Kurs angekündigt – auch im Bildungsressort. „Es wird wehtun“, hatte Platzeck gesagt. Münch soll in ihrem Etat, der 1,2 Milliarden Euro umfasst, wovon knapp eine Milliarde Euro Personalkosten sind, rund 28 Millionen Euro streichen – etwa bei den freien Schulen. Dabei soll es bleiben, hieß es aus Koalitionskreisen. Die Kosten für die hundert neuen Lehrer von fünf Millionen Euro sammelt Münch demnach aus dem eigenen Personalbudget. Dort haben die Haushälter wegen schwankender Zahlen Spielräume ausgemacht, etwa bei den Ausgaben für kranke Lehrer, für Vertretungspersonal oder wegen vorzeitigen Ruhestands. Zudem ist unklar, wie viele der 2000 Lehrer mit einer 80-Prozent-Stelle von dem Angebot Gebrauch machen, Vollzeit zu arbeiten.

Zudem hat sich Rot-Rot darauf geeinigt, die Zahl der Ausbildungsplätze für Referendare erneut um 150 auf dann 900 aufzustocken. Den Nachwuchskräften soll nach dem Ende des Referendariats eine Übernahme in den Schuldienst zum Schuljahr 2011/12 angeboten werden. „Wir können es uns nicht leisten, dass sie in andere Bundesländer abwandern“, sagte SPD-Bildungsexperte Thomas Günther. „Damit sorgen wir für die kommenden Schuljahre vor“, erklärte Linke-Bildungsexpertin Gerrit Große. Wegen Überalterung und einer Penionierungswelle wird mit einem Bedarf von jährlich mindestens 400 neuen Lehrern ab dem Schuljahr 2011/12 gerechnet. Rot-Rot geht davon aus, das Ziel von 1250 neuen Lehrern bis 2014 zu überschreiten. A. Fröhlich

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