Brandenburg: Münch will 30 Millionen Euro mehr
Andere Ressorts sollen für mehr Bildung sparen
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Potsdam - Die „Schule für alle“ ist der bildungspolitische Schwerpunkt der rot-roten Landesregierung für die zweite Hälfte der Legislaturperiode bis Herbst 2014. Es gehe um mehr Chancengerechtigkeit für alle Kinder, sagte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) am Mittwoch in Potsdam. „Kein Kind darf zurückgelassen werden“.
Zum neuen Schuljahr starte das Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“, sagte Münch. Für die rund 70 teilnehmenden Schulen würden 100 zusätzliche Lehrer eingestellt. Ab 2015 sollten alle Grundschulen inklusive Angebote unterbreiten – also auch Kinder mit Förderbedarf unterrichten. Brandenburg zähle auf diesem Gebiet laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung schon zu den Vorreitern.
Einen weiteren Schwerpunkt sieht Münch in der Verbesserung der Qualität der Bildung. Für den Doppelhaushalt 2013/2014 sollten zusätzlich 30 Millionen Euro für Bildungsausgaben verwendet werden. „Dazu müssen wir uns ins eigene Fleisch schneiden und in anderen Ressorts sparen“, sagte die Ministerin.
Froh ist Münch darüber, dass bereits die Hälfte der geplanten 2000 neuen Lehrerstellen besetzt werden konnte. Im kommenden Schuljahr werden insgesamt 600 neue Lehrer eingestellt. Dazu startet das Land eine Werbekampagne. Brandenburg sei attraktiv, weil hier noch verbeamtet werde, sagte Münch.
Wichtig für eine gute Bildung sei auch die frühkindliche Förderung in den Kindertagesstätten, fügte die Ministerin hinzu. Die Sprachförderung in den Kitas werde weiter ausgebaut, die Einrichtungen würden künftig von 28 Sprachberatern betreut. Dafür stünden jährlich 1,4 Millionen Euro bereit.
Eine weitere Verbesserung des Betreuungsschlüssels in den Kitas sei aus finanziellen Gründen nicht möglich. Zu Beginn der Legislaturperiode sei das Verhältnis von Erziehern zu Kindern schon von 1 zu 7 auf 1 zu 6 und in den Kitas von 1 zu 13 auf 1 zu 12 verbessert worden. Der neue Schlüssel sei im bundesweiten Schnitt immer noch nicht gut, räumte die Ministerin ein. Jedoch könne das Land nicht noch mehr Geld aufwenden. Außerdem bedeute ein besseres Verhältnis nicht gleich mehr Qualität. dapd
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