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Brandenburg: Mutmaßlichen Brandstifter gefasst 19-Jähriger zu betrunken für Vernehmung

Berlin - In der Nacht zum Donnerstag brannten in Berlin wieder vier Autos. Einen mutmaßlichen Brandstifter nahm die Polizei nach eigenen Angaben gestern im Bezirk Neukölln fest.

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Berlin - In der Nacht zum Donnerstag brannten in Berlin wieder vier Autos. Einen mutmaßlichen Brandstifter nahm die Polizei nach eigenen Angaben gestern im Bezirk Neukölln fest.

Ein Anwohner der Schierker Straße nahe des S- und U-Bahnhofs Hermannstraße rief gegen 3.30 Uhr die Polizei und sagte, er habe einen Mann beim Feuerlegen beobachtet. Ein Mercedes brannte. Die Beamten nahmen einen betrunkenen 19-Jährigen in Tatortnähe fest. Der Mann sei so stark alkoholisiert, dass er bis zum Nachmittag nicht vernommen werden konnte, hieß es bei der Polizei. Allerdings sei die Art und Weise, wie das Feuer gelegt worden war, nicht mit der Serie von Autobrandstiftungen zu vergleichen. Der 19-jährige mutmaßliche Täter soll keinen Grillanzünder benutzt, sondern mit einem Feuerzeug Kunststoffteile am Kennzeichen des Wagens angezündet haben. Dann soll er weitergelaufen sein und und versucht haben, die Plane eines Kleinlastwagens in Brand zu setzen. Dies misslang jedoch. Die Polizei ermittelt. Ob der Festgenommene aus politischen Motiven handelte, werde geprüft, hieß es weiter.

Zuvor brannte am Mittwoch gegen 23 Uhr in der Falkenberger Straße in Berlin-Weißensee ein Mercedes der A-Klasse vollständig aus. Zwei nebenan geparkte Fahrzeuge wurden durch die Flammen stark beschädigt. Bei den Ermittlungen wird auch eine politisch motivierte Tat in Betracht gezogen.

Nach wochenlangen Ermittlungen hatte die Polizei in der vergangenen Woche einen mutmaßlichen Serienbrandstifter festgenommen. Der 27-jährige André H. sitzt in Untersuchungshaft. Er soll von Juni bis August dieses Jahres besonders in Berlin-Mitte und Berlin-Charlottenburg 67 Autos in Brand gesetzt und dabei weitere 35 Fahrzeuge angesteckt haben. Als Tatmotivation gab er Frust an. Der Mann war bisher polizeilich nicht aufgefallen und gab die Taten offenbar auf, nachdem er eine Arbeit gefunden hatte. Die Fahnder waren ihm durch die Auswertung eines Überwachungsvideos der BVG in Stadtteil Haselhorst auf die Spur gekommen.

Bei einer der Brandtaten war auch ein Wohnhaus beschädigt worden und in einem anderen Fall stand ein Altenheim neben einem brennenden Auto. Der Leiter des Berliner Landeskriminalamts (LKA), Christian Steiof, sprach nach der Festnahme von einem „sensationellen Erfolg“. Es sei in den vergangenen Monaten mit äußerst hohem Aufwand gefahndet worden. „Ohne Unterstützung der Bundespolizei wäre das in dieser Form nicht möglich gewesen“, sagte Steiof. Das Problem brennender Autos sei aber nicht erledigt: „Das Phänomen wird uns wohl noch beschäftigen.“ Tanja Buntrock

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