Brandenburg: Mutmaßlicher Doppelmörder gefasst Fahnder nahmen Mann auf Wiener Flughafen fest
Halbe/Wien - Fast ein Jahr nach dem Doppelmord von Halbe haben brandenburgische und österreichische Fahnder den mutmaßlichen Täter Berkel Y. festgenommen.
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Halbe/Wien - Fast ein Jahr nach dem Doppelmord von Halbe haben brandenburgische und österreichische Fahnder den mutmaßlichen Täter Berkel Y. festgenommen. Der 37-jährige Türke sei bereits am vergangenen Donnerstag auf dem Wiener Flughafen von Zielfahndern des Brandenburger Landeskriminalamts (LKA) in Empfang genommen worden, als er mit einem falschen türkischen Pass aus dem aserbaidschanischen Baku kommend nach Salzburg weiterfliegen wollte, so LKA-Sprecher Toralf Reinhardt gestern gegenüber den PNN. Berkel Y. soll am 25. August 2004 seine beiden Berliner Landsleute Cemal Ö. und Bulduk K. mit einer Vielzahl von Schüssen in Kopf und Oberkörper regelrecht hingerichtet haben. Seitdem galt Y. offiziell als spurlos verschwunden. Doch nach PNN-Informationen waren ihm die Ermittler seit geraumer Zeit auf der Spur. Brandenburger Zielfahnder hatten ihn im September 2004 in einem türkischen Ort lokalisiert. Da die Türkei – ebenso wie Deutschland – seine Staatsbürger nicht einfach ausliefert, mußten die Ermittler warten. Man habe erfahren, dass der Gesuchte plante, sich nach Aserbaidschan abzusetzen, hieß es gestern beim Wiener Verbdinungsbüro des deutschen Bundeskriminalamtes. Die Zielfahnder wußten auch, dass er sich eine neue Identität zulegen und wieder in die sogenannten Schengen-Staaten einreisen wollte. „Wor wußten irgendwann auch, wie er jetzt heißt und, dass er nach Österreich wollte“, hieß es gestern. Wie es beim Bundeskriminalamt in Wien hieß, seien die Passagierlisten der Flüge aus Aserbaidschan seitdem noch vor der Landung kontrolliert worden. Am Donnerstag voriger Woche schnappte dann die Falle zu: Östereichische und deutsche Polizisten verhafteten der Gesuchten. Am Freitag reisten Berliner Ermittler nach Wien, um Berkel Y. zu befragen. Ein Komplize ist noch flüchtig. Gegen Y. habe seit Ende August ein europäischer Haftbefehl vorgelegen. Einen Termin für die Auslieferung gibt es noch nicht. Der Täter und seine beiden Opfer kannten sich. Berkel Y. soll Cemal Ö. 2500 Euro gegeben haben, damit dieser seinen Bruder aus der Türkei nach Deutschland schleust. Doch die Schleusung soll fehlgeschlagen und Berkel Y. verärgert gewesen sein. Die Frau von Cemal Ö. berichtete später der Mordkommission, dass eines Abends ein Freund ihres Mannes – Bulduk K. – gekommen und mit Cemal Ö. und einem dritten Mann in einen dunklen Wagen weggefahren sei. Der dritte Mann war vermutlich Berkel Y. Am nächsten Tag fand ein Förster die Leichen der Männer in einem Wald bei Halbe, dicht an der Autobahn. Die beiden Opfer sollen keine professionellen Schleuser gewesen sein, sondern „kleine Lichter“, wie ein Ermittler sagte. pet/Ha
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