Brandenburg: NABU kritisiert Deichbau-Praxis in Brandenburg
Potsdam - Der Naturschutzbund übt scharfe Kritik an der Deichbau-Praxis Brandenburgs. Zwar könnten Belange des Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr schwerer wiegen als die des Naturschutzes, sagte NABU-Landeschef Tom Kirschey gestern in Potsdam.
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Potsdam - Der Naturschutzbund übt scharfe Kritik an der Deichbau-Praxis Brandenburgs. Zwar könnten Belange des Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr schwerer wiegen als die des Naturschutzes, sagte NABU-Landeschef Tom Kirschey gestern in Potsdam. Doch müsse ein angemessener Interessensausgleich sichergestellt werden. Das sei beispielsweise bei dem morgen beginnenden Ausbau des Elbdeiches bei Rühstädt nicht der Fall. Die Deichbau-Praxis sei illegal und missachte die Prinzipien des Rechtsstaates. Das Umweltministerium hatte für den so genannten Rühstädter Bogen ursprünglich geplant, mehr Auenfläche für die Elbe zu schaffen und den vorhandenen Deich dafür in das Landesinnere zu verlegen. Nach massiven Einwendungen gegen dieses Vorhaben entschied sich das Ministerium jedoch gegen den Plan. Nun soll die bestehende Deichstraße verstärkt und zum Schutz vor Hochwasser erhöht werden. Der NABU werde gegen die rechtswidrige Praxis vorgehen. Ziel sei nicht, die notwendige Instandsetzung des geschädigten Deiches zu verhindern. Doch solle ein angemessener Ausgleich für die mit dem Deichbau einhergehenden Schäden in Natur und Landschaft erstritten werden. Wenn das Ministerium keinen pragmatischen Weg zur Berücksichtigung der Naturschutzbelange aufzeige, werde der NABU einen Baustopp beantragen. ddp
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