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Das Bündnis „Neuruppin bleibt bunt“ hat am vergangenen Samstag erneut gegen einen Neonazi-Aufzug demonstriert. Als trotz Aufforderung der Polizei einige Teilnehmer die Sitzblockade nicht beendeten, wurden sie von Beamten weggetragen.

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Brandenburg: Nach Anti-Nazi-Demo drei Verfahren gegen Polizisten

Nach dem umstrittenen Polizeieinsatz bei einer Demonstration gegen einen Neonazi-Aufmarsch Ende September in Neuruppin sind drei Ermittlungsverfahren gegen Beamte eingeleitet worden.

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Wie Justizminister Volkmar Schöneburg (Linke) am Donnerstag im Rechtsausschuss des Landtages in Potsdam mitteilte, gehe es um Hausfriedensbruch, Körperverletzung sowie Nötigung.
Bei dem Einsatz sei die Identität von insgesamt 331 Gegendemonstranten festgestellt worden, berichtete Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring vor dem Gremium. „Derzeit prognostiziere ich, dass es zu 250 bis 270 Ermittlungsverfahren kommen wird“, so Feuring. Momentan werde Videomaterial gesichtet und mit den Identitätsfeststellungen abgeglichen. Noch sei kein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft anhängig.
Bereits vor rund zwei Wochen hatten Feuring und Innenminister Dietmar Woidke (SPD) Mängel beim Polizeieinsatz gegen eine Anti-Nazi-Demonstration eingeräumt. Woidke rechtfertigte die Räumung der Sitzblockade jedoch als „geboten und rechtmäßig“. Den Vorwurf von „Polizeigewalt“ wies er entschieden zurück. Der Abgeordnete Dieter Groß (Linke) beklagte am Donnerstag im Rechtsausschuss, dass ein übergebener 31-seitiger „Erlebnisbericht“ von Gegendemonstranten bisher keine Relevanz beim Innenministerium gefunden habe. „Das sehe ich als sehr bedenklich an.“ dpa

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